Eigentlich sollte jeder Mensch
wenigstens einen wirklichen Freund haben.
Gut, heute, in Gesichtsbuchzeiten sind
es schon mal ein paar mehr. Allerdings stellt sich die Frage, was man
unter Freund versteht.
Zum Beispiel sollte man sich auf einen
Freund verlassen können, wenn man einmal Hilfe braucht, oder einen
guten Rat.
Da fragt sich doch manch einer, habe
ich wirklich einen guten Freund.
Manchmal sind wirkliche Freunde auch
innerhalb der eigenen Familie zu finden und/oder dem engeren
sozialen Umfeld, sofern man denn das eine oder andere überhaupt
besitzt.
Einem wirklichen Freund sollte man
vertrauen können und sicher sein, dass ein erbetener Rat selbstlos
gegeben wird, auch wenn ein solcher Rat zunächst unverständlich
erscheinen sollte.
Nehmen wir zum Beispiel Angela.
Angela hat einen Bruder, eine Schwester
und noch eine Mutter.
Angela hat auch einen Ehemann, der
wiederum zwei Söhne hat, einschliesslich Ehefrauen die auch schon Kinder
haben.
Angela ist nicht fehlerfrei. Keiner ist
das.
Angela hat ziemliche Probleme mit sich und ihrer Umwelt.
Hätte sie keine enormen Probleme, müsste sie nicht ihre Fingernägel bis zur Schmerzgrenze abbeißen.
Ist Angela nun beratungsresistent, oder
hat Angela keine Freunde?
Keinen liebenden Ehemann, der sich um
das Wohl seiner Angetrauten sorgt?
Keine schwesterliche oder brüderliche
Besorgtheit um den Zustand der Schwester?
Nicht einmal ein Ratschlag der eigenen
Mutter, deren Sorge um das eigene, wenn auch betagte Kind, größer
ist, als das eigene Wohlergehen?
Aber es gibt in Angelas Umfeld niemanden, der ihr sagt, dass einige ihrer Entscheidungen mehr als fragwürdig sind.
Die Quintessenz kann nur sein, dass
besagte Angela nicht einen einzigen wirklichen Freund besitzt, nicht
einen einzigen Menschen, der sie liebt, was mich sofort an
Friedrichs Schiller 's „Ode an die Freude“, erinnert, wo es
heißt:
Wem der große Wurf gelungen,
eines Freundes Freund zu seyn;
wer ein holdes Weib errungen,
mische seinen Jubel ein!
Ja – wer auch nur eine Seele
sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer’s nie gekonnt, der stehle
weinend sich aus diesem Bund!
eines Freundes Freund zu seyn;
wer ein holdes Weib errungen,
mische seinen Jubel ein!
Ja – wer auch nur eine Seele
sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer’s nie gekonnt, der stehle
weinend sich aus diesem Bund!
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