Veröffentlicht am 28.09.2016
Nachdem am 17. Juli 2014 eine Boeing mit 298 Passagieren an Bord gewaltsam zum Absturz gebracht wurde, herrscht weltweit Uneinigkeit darüber, wer für den Abschuss verantwortlich ist.
Das Recherchenetzwerk „correct!v“ schickte Marcus Bensmann ins Kriegsgebiet, um die Täter zu finden. In seiner Webreportage präsentierte er seine Rechercheergebnisse mit anonymiserten Augenzeugen in einem Comic. Sein Fazit: Eine BUK-Rakete, abgefeuert vom russischen Militär aus Seperatistengebiet holte die Boeing vom Himmel.
Der investigative Journalist Billy Six recherchierte selbst vor Ort in der Ukraine und befragte über 120 Augenzeugen und Militärangehörige. Er kommt zu einem anderen Schluss als das Recherchenetzwerk “correct!v”.
Den Grimme online Preis für Marcus Bensmann hält Billy Six für völlig ungerechtfertigt, denn er selbst sprach mit den Quellen aus der Webreportage von correct!v und stellte fest, dass viele Aussagen zurechtgebogen, sinnentstellt und ins Gegenteil verkehrt wurden. Aber auch den forensischen Abschlussbericht des Dutch Safety Bord kritisiert Billy Six auf das Schärfste.
Den 3,2 Kilogramm schweren Abschlussbericht hat er bis ins letzte Detail studiert und eine Menge Ungereimtheiten festgestellt. Von vornherein seien die Ermittlungen nicht ergebnisoffen gewesen.
Für die Flugunfalluntersuchung ist seitdem die niederländische Behörde Onderzoeksraad voor Veiligheid (OVV, dt. „Untersuchungsrat für Sicherheit“, engl. Dutch Safety Board, DSB) zuständig.[40]
Am 28. September 2016 stellte die Untersuchungskommission erste Ergebnisse der strafrechtlichen Ermittlungen im niederländischen Nieuwegein auf Basis von u. a. mitgeschnittener Kommunikation und Radardaten vor. So sei das Flugzeug von einer Rakete getroffen worden, die von einer mobilen Abschussrampe abgefeuert wurde. Das Buk-System sei im Juli 2014 in die Ostukraine gebracht und nach dem Abschuss von Flug MH17 zurück nach Russland gebracht worden. Russland wies jegliche Verantwortung zurück und beschuldigte stattdessen die Ukraine.
https://de.wikipedia.org/wiki/Malaysia-Airlines-Flug_17
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Missstände aufdecken Investigativ-Recherche für alle
Correctiv ist das erste gemeinnützige Journalisten-Büro in Deutschland
Für ein Experiment arbeitet Correctiv allerdings auf ziemlich großem Fuß. Die Büroräume sind geräumig und einladend, von den derzeit acht Mitarbeitern soll bald auf 20 aufgestockt werden. Möglich wird der luxuriöse Start durch einen Großspender. Die Brost-Stiftung finanziert das Projekt die ersten drei Jahre. Ein Widerspruch zur großgeschriebenen Unabhängigkeit des Büros? Zumal im Vorstand der Brost-Stiftung auch Bodo Hombach sitzt – ein Mann mit SPD-Vergangenheit. Correctiv-Chef David Schraven widerspricht vehement.
http://www.deutschlandradiokultur.de/missstaende-aufdecken-investigativ-recherche-fuer-alle.2156.de.html?dram:article_id=292458
Mit Bodo Hombach im Vorstand der Broststiftung kann ja bei "Correctiv" gar nichts mehr schief gehen.
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