Dienstag, 20. März 2012

Man erkennt die Wichtigkeit von Personen ....


....leider gegenwärtig nur post mortem unter aussergewöhnlichen Umständen, wie wir alle wissen. Spätestens dann, wenn sich der Systemobermoderator/In samt Gefolge zur Einäscherung oder sonstigem Totenbegräbnis mit betretenem Gesichtsausdruck zusammenfindet, weiß der gemeine Michel, halt, die Hauptperson war ausserordentlich wichtig, auch wenn sich das Ottonormalo nicht immer erschließt. Aber was muß Ottonormalo schon verstehen. Nichts! Ottonormalo soll arbeiten, zahlen und bewundernd schweigen.
Aber wir dürfen hoffnungsvoll sein.

Die Bürdenträger dieses Gebildes, in dem wir noch leben dürfen, haben die schwere Bürde des Regierens an multinationale Organisationen übertragen und sich damit endgültig auf das Moderieren der Vorgaben geeinigt. Das ist schließlich viel einfacher und bar jeder Verantwortung.

Da Ottonormalo diese Motivatoren aber noch fürstlich für nichts bezahlt, darf er auch eine entsprechende Gegenleistung erwarten.

Wulff, der Generalvertreter der Motivatoren hat sehr schön gezeigt, dass er den Auftrag des moderierens sehr gut verstanden hat. Nur hat er zu oft die Hand für Bares aufgehalten, obwohl er bereits für die Moderation von Ottonormalo bezahlt wurde. Aus lauter Neid konnten die anderen Motivatoren dieses Verhalten natürlich nicht dulden und der Generalvertreter wurde zurückgetreten.

Aber kommen wir auf die Gegenleistung für Ottonormalo zurück.

Wundern sollten wir uns nicht, wenn die Obermoderatorin demnächst in Ermanglung anderer Einsatzmöglichkeiten, für Auftritte bei den verschiedenstartigen Anlässen gebucht werden kann. Trauerfeierlichkeiten mit salbungsvollen Reden über den/die Verblichenen bieten sich geradezu an.

Unter Aufsetzen der Betroffenheitsmine kann so ein Ereignis auch schon mal zu einem esoterischen Spektakel mutieren. Auch Geburtstagsfeiern für Bank- und Finanzmoderatoren bieten sich als Auftrittskulisse geradezu perfekt an. Nicht zu vergessen, die Ehrungen für die vielfältigen Sponsoren der Moderatorenmassen. Eine Lobeshymne auf deren Großzügigkeit passt den Moderatoren sehr gut ins Konzept, Verpflegung immer jeweils eingeschlossen, fällt auch hin und wieder eine  Urlaubsreise im Privatjet für den jeweiligen Moderator ab.
Einladungen selbstverständlich an die Pressemotivatoren mit schönen Fotostrecken für Ottonormalo sind eine echte Bereicherung.

Sicher braucht es keine große Phantasie, um sich vorzustellen, wie z.B. Claudia Roth das Ableben eines Joschka Fischers moderiert, wenn dereinst die Zeit gekommen ist. Oder wenn Sigmar Gabriel das Hinscheiden von Oskar Lafontaine, taktvoll und mit Leichenbittermine moderiert.

Da können wir uns auf Events ohnegleichen freuen.

Die Einsatzmöglichkeiten sind äusserst vielfältig, da es sich grundsätzlich um Moderatoren mit kolossalem schauspielerischen Talent handelt, ganz nach Anlass, tränenüberströmt, blau angelaufen vor Ärger oder freudestrahlend, weil z.B. auch des Ableben eines Moderators die Pfründe der Übriggebliebenen erhöht.

Aber auch jeder brave Ottonormalo, vielleicht Langzeitwähler eines bestimmten Moderators und Mitglied im gleichen Verein, sollte Anspruch auf mindestens eine Trauerrede haben von einem Exhauptmoderator, damit die anderen Ottonormalos auch wissen, wofür sie ihr ganzes Leben die Moderatoren bezahlen.

Die einzigen, die absolut nichts von den Heerscharen der Moderatoren und Motivatoren zu erwarten haben, sind die Ottounnormalos. Sie wissen schon, das sind die, die selber denken und die unbestechlich sind, selbst im Hinblick auf die fehlende Moderation bei ihrem Ableben.

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