Samstag, 26. Oktober 2013

Auch Müll wird verbrannt.

Erstveröffentlicht 22.11.2009
Ergänzt am 26.10.2013


Wissen Sie schon, wie Sie Ihren Körper beseitigen lassen nach Ihrer Sterbung?
Nein? Sie sollten darüber nachdenken; denn dass auch Sie kaputt gehen, ist sicher.

Aber mal vom Anfang bzw. Ende an:
Sie werden im Krankenhaus oder Altersheim sterben. Ich geh einfach einmal davon aus, dass Sie vom vorzeitigen Unfalltod verschont bleiben.

Also, Sie sind im Krankenhaus oder Altersheim mehr oder weniger sanft krepiert.
Sollte das an einem normalen Arbeitstag passieren, kommt der professionelle Beerdiger mit seinem Abholsarg und holt Sie ab. Sollten Sie jedoch an einem Wochenende sterben und kein Beerdiger erreichbar sein, kriegen Sie einen Zettel mit Ihrem Namen um den Zeh gegummit, Sie wissen schon, wegen der Verwechslungsgefahr im Kühlhaus.

Sollten Sie jetzt festgelegt haben, dass Sie sich verbrennen lassen, haben Sie Glück, wenn sich in der Nähe des Sterbeortes ein Krematorium befindet. Sollte aber keins schnell erreichbar sein, werden die Leichen aus dem Umkreis gesammelt und dahin transportiert, wo sich erstens ein Krematorium befindet und zweitens, wo das Verbrennen schön billig ist. Sie wissen ja, Geiz ist immer geil!

Und so kommt es denn ziemlich häufig vor, dass LKW-Sammeltranporte mit Leichen, in je nach Grosszügigkeit der Erben einfachen Särgen, in die Niederlande transportiert , dort fliessbandmässig verbrannt und mit der dabei entstehenden Wärme über die Fernheizung dafür sorgen, dass Vorstadtwohnungen beheizt werden. Nützlich über den Tod hinaus, kann man da nur sagen.

Aber ich habe schon wieder vorgegriffen. Glauben Sie ja nicht an den Spruch, „Würde des Todes“. Glauben Sie nicht an „Pietät“. Ihr Kadaver wird, bis sie endlich im zugeschraubten Sarg liegen, behandelt wie ein unnütz gewordener Gegenstand.

Glücklich darf sich der Mensch schätzen, der einen Angehörigen oder wenigstens Freund hat, der sich auch um die Leiche, ihren Verbleib , ihre Behandlung und Entsorgung kümmert.

Da gewöhnlich non-stop im Krematorium verbrannt wird, befindet sich selbstverständlich auch der Verbrennungsrückstand von Hunderten von Menschen im Verbrennungsofen. Sehn Sie, dass was von Ihnen übrigbleibt ist nicht viel und auch noch mit den Resten von vielen anderen vermischt.

Ihre „Asche“.

Da schippt der Krematoriumangestellte nun von all den Resten in bisschen Asche in die bereitgestellten 50 oder 100 Urnen, Deckel drauf, in einen Karton verpackt und an ein Transportunternehmen wie z.B. DHL zum Transport übergeben.
Vielleicht wird das Vergraben der Urne mit der vermischten Asche von irgend jemand in ein Urnengrab veranlasst und wenigstens eine Rose oder eine Kerze auf das Grab gestellt.
Aber es wird immer moderner, in irgendeinem „Wald des ewigen Friedens“ die Urne zu öffnen und die Asche auf oder in den Boden zu schütten.

Ja, und das war es dann. Nicht einmal verscharrt, wie ein Hund.

Wenn Sie jetzt sagen, dass Ihnen das egal ist. Gut! Aber unter Berücksichtigung dessen, sollten Sie sich im Hier und Jetzt auch gar nicht mehr so wichtig nehmen, oder? Sie sind es nämlich nicht.

Die Quintessenz ist natürlich die Frage, ist das die KULTUR, die wir haben?
Selbst die Steinzeitmenschen haben ihre Toten geehrt, ihnen Megalithgräber, die wir noch heute bestaunen dürfen, geschaffen. Und wir?

Wir haben keine Kultur.

Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden die Leichen nachts auf die Strasse gelegt und zum Verbrennen eingesammelt und ins Fernheizwerk gefahren. Ökologisch, praktisch, gut, Sitten, nur leider von Barbaren.

Weitere Betrachtungen aus christlicher Sicht spare ich mir.

Bei den Piusbrüdern fand ich den folgenden Artikel:

Entweihung von Kirchen durch Nutzung als Urnenkirchen 
Immer mehr Kirchen in Deutschland werden als Beisetzungsorte für Urnenbestattungen genutzt. Bundesweit gebe es bereits rund 20 Urnenkirchen, wie die Verbraucherinitiative Bestattungskultur "Aeternitas" am Donnerstag in Königswinter mitteilte.

...........Laut "Aeternitas" sind in Sankt Josef in Aachen, der 2006 eingerichteten ersten katholischen Urnenkirche, fast alle Plätze belegt. In der 2009 geschaffenen Grabeskirche Sankt Elisabeth in Mönchengladbach sei die Zahl der Bestattungsplätze von 1.600 auf 2.500 Plätze aufgestockt worden.......

........... Als erste deutsche Bischofskirche beherbergt der Hamburger katholische St. Marien-Dom seit 2012 in seiner Krypta eine Grabstätte für rund 1.560 Urnen. In Köln wird derzeit laut "Aeternitas" im katholischen Gotteshaus Sankt Bartholomäus ein Kolumbarium eingerichtet. Die Kosten für die Beisetzung in einer Kirche seien sehr unterschiedlich; in Mülheim an der Ruhr etwa kosteten Einzel- und Doppelnischen zwischen 1.500 und 5.000 Euro. (KNA)..............

http://pius.info/archiv-news/892-kirchenkrise/8368-entweihung-von-kirchen-durch-nutzung-als-urnenkirchen

Na sehn Sie, wenn Ihr Fuss Sie niemals in eine Kirche getragen hat -was bei dem derzeitigten Personal der Institution Kirche schon fast verständlich sein kann- haben Sie dennoch die Chance, dass Ihre Asche direkt in einer, wenn auch entweihten, Kirche, zumindest zwischengelagert wird.

Wenn Sie allerdings zu der aussterbenden Spezies Christ gehören, sollten Sie DAS vielleicht bedenken:

 Dass durch die Umwandlung von Kirchen zu Urnengräber eine „nicht angemessene Nutzung vermieden" wird, klingt wie Hohn, aber es scheint offenbar auch schon bei katholisch Getauften eine Verbrennung des Verstorbenen zu den Selbstverständlichkeiten zu gehören. Während der gesamten kirchlichen Tradition wurde die Leichenverbrennung entschieden verachtet und nur für seltene Ausnahmefälle erlaubt. Inzwischen ist, auch wieder als eine Folge des II. Vatikanums und besonders durch eine Entscheidung von Johannes Pauls II., die Leichenverbrennung an der Tagesordnung und ein Bewusstsein für den Sinn der Erdbestattung nahezu verloren gegangen. Hängt dies nicht im Wesentlichen mit dem Nachlassen des Glaubens an die leibliche Auferstehung zusammen?
 http://pius.info/archiv-news/892-kirchenkrise/8368-entweihung-von-kirchen-durch-nutzung-als-urnenkirchen

Auch das Argument, dass das Krematorium in der Regel billiger ist, als ein Platz auf dem Friedhof, einschliesslich einfachster fremder Pflege für die nächsten zwanzig Jahre, zieht nicht, denn der heutige moderne Mensch hat Geld für ALLES, aber nicht dafür, wie ein Mensch beerdigt zu werden. Womit wir bei der allgemeinen Wertschätzung des Menschen in unserer Gesellschaft angekommen sind.

Zu entsorgender Müll.


Desillusionierende Informationen:

Zahngold von Verstorbenen Bargeld für die Kommunen http://www.wdr2.de/panorama/zahngold109.html

Mit dem Zahngold von Toten lässt sich viel Geld verdienen. Einige Städte verwerten systematisch, was nach der Einäscherung übrig bleibt, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. Sie verdienen mit der Verwertung bis zu mehreren hunderttausend Euro im Jahr.
 http://www.focus.de/panorama/welt/gesellschaft-staedte-nutzen-zahngold-von-toten-als-einnahmequelle_aid_775191.html

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