Was wusste Schäuble?
"Panama Papers" bringen Finanzminister in Bedrängnis 09.04.2016,
Wolfgang Schäuble soll bereits Jahre vor den "Panama Papers"
Hinweise auf dubiose Geschäfte der Bundesdruckerei in dem
mittelamerikanischen Staat bekommen haben. Das geht aus Informationen
des "Spiegel" hervor. Demnach hatten der Finanzminister sowie sein
Staatssekretär Werner Gatzer jahrelang den Kontakt zu einem Whistleblower verweigert.
Der Insider habe Schäuble und Gatzer persönlich angeschrieben und über
die Briefkastenfirma Billingsley Global Corporation informiert,
berichtet der "Spiegel". Die Firma wurde dem Nachrichtenmagazin zufolge
von der Bundesdruckerei
gegründet und zwar bei der aus den "Panama Papers" bekannten Kanzlei
Mossack Fonseca. In den Enthüllungen des Konsortiums investigativer
Journalisten tauchen nun die Bundesdruckerei wie auch die
Firma Billingsley auf.
http://www.t-online.de/wirtschaft/id_77501272/was-wusste-wolfgang-schaeuble-ueber-die-panama-papers-.html
Es wäre jetzt interessant, WANN ein Whistleblower das Finanzministerium informiert hat. In welchem Jahr? Die Bundesdruckerei war, wie unten angeführt und man vielleicht fälschlicherweise annimmt, nicht durchgehend in staatlichem Besitz, sondern wurde von "Privatleuten" betrieben.
Denkt man darüber nach, WAS alles in der "Bundesdruckerei" gedruckt wird, und was normalerweise dem Datenschutz unterliegen sollte, ist es schon starker Tobak, wenn diese Daten Heuschrecken, frei nach Müntefering SPD, zugänglich sind bzw. waren.
Schäuble ist erst seit 2009 Bundesminister der Finanzen.
Von 2005 bis 2009 war der gute Peer Steinbrück, auch von der SPD, Finanzminister. In seine Zeit fällt der ominöse Rückkauf der Bundesdruckerei.
https://de.wikipedia.org/wiki/Peer_Steinbr%C3%BCck
Von 1999 bis 2005 war Hans Eichel von der SPD Finanzminister. In seine Zeit fällt der Verkauf der Bundesdruckerei.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Eichel
Wen es jetzt interessiert, WER die "Bundesdruckerei" damals kaufte, wird im Netz sehr schnell fündig unter "Apax" und verbundene Seiten, natürlich zum damaligen Zeitpunkt.
Bundesdruckerei
Die Bundesdruckerei GmbH
produziert Dokumente und Geräte für die sichere Identifikation und
bietet entsprechende Dienstleistungen an. Sie hat ihren Sitz im
Berliner Ortsteil Kreuzberg. Neben kompletten Pass- und
Ausweissystemen bietet sie Personaldokumente, Hochsicherheitskarten,
Dokumentenprüfgeräte, Sicherheitssoftware sowie
Trustcenter-Leistungen an. Darüber hinaus fertigt die
Bundesdruckerei Banknoten, Briefmarken, Visa, Fahrzeugdokumente,
Tabaksteuerzeichen sowie elektronische Publikationen. Ihr Ursprung
liegt in der ehemaligen Reichsdruckerei. Das Unternehmen befindet
sich nach der Privatisierung 2000 und verschiedenen
Eigentümerwechseln durch Rückkauf des Bundes seit 2009 wieder im
Staatsbesitz.
Im Jahr 2000 verkaufte das
Bundesfinanzministerium seine hundertprozentige Beteiligung an der
Bundesdruckerei. Neuer Eigentümer wurde die Apax Partners Co.
Die Bundesdruckerei GmbH, die Bundesdruckerei International Services
GmbH, die Orga Kartensysteme GmbH (2005 als Sagem Orga
weitergeführt), die Holographic Systems München GmbH, die Maurer
Electronics GmbH, die D-TRUST GmbH und die polnische
Tochterunternehmung iNCO Spólka sp. z o.o. wurden unter dem Dach der
Holding Authentos GmbH zusammengefasst.[5]
Wem gehört die
Bundesdruckerei?
03. September 2005
(frankro)
Die "Bundes"-Druckerei
ist stellt traditionell deutsche Ausweispapiere her. Der Name hat
allerdings nur noch wenig mit den wirklichen Eigentumsverhältnissen
zu tun...
Die Umwandlung von einer
Behörde in eine privatrechtliche GmbH im Bundesbesitz erfolgte im
Jahr 1994. Die Kohl-Regierung hatte jedoch die Veräußerung der
Bundesanteile an der Staatsdruckerei per Kabinettsbeschluss auf 49
Prozent begrenzt. Finanzminister Eichel (SPD) trennte sich später
von den restlichen 51 Prozent. Um den Bundesanteil möglichst
gewinnbringend zu veräußern, beauftragte das
Bundesfinanzministerium im Dezember 1999 das Frankfurter Bankhaus
Metzler.
Die Bundesdruckerei wurde
2000 vom Bundesfinanzminister für eine Milliarde Euro an die
Beteiligungsgesellschaft Apax Partners & Co. verkauft. Dieser
Kaufpreis galt schon damals als deutlich überhöht.
Die Bundesdruckerei GmbH,
die Bundesdruckerei International Services GmbH, die ORGA
Kartensysteme GmbH, die Holographic Systems München GmbH, die Maurer
Electronics GmbH, die D-Trust GmbH und die INCO SP.Z.o.o. werden
unter dem Dach der authentos GmbH zusammengefasst.
Der Kaufpreis wurde jedoch
nicht in bar bezahlt: 230 Mio Euro stundete der Bund für zehn Jahre
und etwa 450 Mio Euro gab die Hessische Landesbank als Darlehen. Die
Tilgung und der Zinsaufwand für dieses Darlehen betragen pro Jahr 50
bis 75 Mio Euro - Summen, die der Konzern für mehrere Jahre nicht
aufbringen kann.
Im August 2002 wurde die
Zahlungsunfähigkeit von authentos abgewendet, nachdem sich
Gesellschafter, Kreditgeber und der Bund auf einen Zahlungsverzicht
geeinigt hatten.
Im September 2002 würde
für den symbolischen Kaufpreis von einem Euro die authentos-Gruppe
an zwei Zwischenerwerber übertragen: die Berliner JVVG
Neununddreißigste Vermögensverwaltungsgesellschaft (94 Prozent) und
die Dinos Vermögensverwaltung in Heidelberg (sechs Prozent).
Die Gesellschaft sollte
saniert und dann wieder verkauft werden. 300 der 1650 Arbeitsplätze
waren akut in Gefahr. Roland Berger erstellte ein Sanierungskonzept.
Seit 2002 gab es ziemliche Bewegung in der Führungsebene der
Bundesdruckerei.
Die Anwaltssozietät
Clifford Chance Pünder ist mittelbarer Mehrheitsgesellschafter der
Authentos. Sie vertreten vermutlich die Interessen der
Neununddreißigsten Vermögensverwaltungsgesellschaft und damit die
Verbindlichkeiten gegenüber des Hessischen Landesbank und gelten als
Ansprechpartner für mögliche Kaufinteressenten.
http://morgenpost.berlin1.de/content/2002/09/20/wirtschaft/550089.html?redirID
http://www.e-duction.com/html/pdf/nilson_11_02.pdf
http://www.bundesdruckerei.de/de/presse/pressearchiv/2003/15_01_2003.html
http://zeus.zeit.de/text/archiv/2002/15/200215_g-private_equity.xml
http://www.jungewelt.de/2000/11-15/009.shtml
http://www.politikerscreen.de/brisant/09650/
http://www.verdi.de/berlin-brandenburg/lbz/berufe_und_branchen
/medien_kunst_industrie/download/sprachrohr_04_2002
manager magazin
(11/2002): 01.11.2002 Authentos: Hirngespinste - Obskure
Transaktionen trieben die Muttergesellschaft der Berliner
Bundesdruckerei fast in den Ruin.
http://dasalte.ccc.de/epass/bundesdruckerei.de
Der folgende Beitrag ist
lediglich Anschauungsmaterial für tausende vergleichbare Fälle, um
zu zeigen, wie die bekannten Finanzkampftruppen Staaten und deren
Bürger ausrauben, und bis wir endlich
erkennen, was uns seit Jahrzehnten
paralysiert. Ein Artikel der Nachdenkseiten von H.Zoller aus 2006
„Erst privatisiert, dann
ausgesaugt und schliesslich wieder verstaatlicht“ + Ergänzung
http://lupocattivoblog.com/2010/02/25/%E2%80%9Eerst-privatisiert-dann-ausgesaugt-und-schliesslich-wieder-verstaatlicht%E2%80%9C/
Apropos Roland Berger, der, wie oben erwähnt, das Sanierungskonzept für die Bundesdruckerei erstellte:
Im Februar 2009 gründete Thomas Middelhoff mit Roland Berger*und Florian Lahnstein (dem Sohn von Manfred Lahnstein) in London die Investmentgesellschaft Berger Lahnstein Middelhoff & Partners LLP (BLM), deren Chairman Middelhoff seitdem ist. Für den Aufsichtsrat konnten prominente Mitglieder wie Wolfgang Clement, Manfred Lahnstein und Mark Wössner gewonnen werden. BLM ist aus der Special-purpose acquisition company Germany1
hervorgegangen, welche bereits im Juli 2008 gegründet wurde. Germany1
plante die Übernahme von einem oder mehreren operativen Unternehmen mit
einem Wert von bis zu 3,0 Mrd. in Deutschland, Österreich oder der
Schweiz.
Ist es nicht immer wieder schön, zu lesen, wie sich die involvierten "Geschäftspartner" die Kuchen untereinander aufteilen?