Wulff als kleinkarierter Provinzler, der den "Duft der großen, weiten Welt" meinte zu schnuppern, wenn er privat Vorteile von "prominenten Freunden" annimmt, die Gegenleistung aber aus Steuergeldern finanziert.
Irgendwo stand der Spruch:
" Christian Wulff ist wie eine Mülldeponie, oben mit bunter Folie abgedeckt, während dessen unten die dreckige Brühe herausläuft."
Aber was nützt es, der Mann war der Wunschkandidat von Merkel und wie man hört, steht sie voll hinter Wulff. Hoffentlich heißt dieses "voll" nicht voll von Drogen, obwohl, wenn man bedenkt, was in diesem Land alles schief ist, und Merkel sich auf Wahlkampftour für Sarkozy befindet, könnten einem berechtige Zweifel an der mentalen Gesundheit kommen.
Zeitung: Neue Ungereimtheiten bei Wulff-Reise nach Sylt
Dem Bericht zufolge übernachtete Wulff mit seiner heutigen Ehefrau Bettina vom 31. Oktober bis 3. November 2007 im "Hotel Stadt Hamburg" auf Sylt. Der Preis für die Suite habe 258 Euro pro Nacht betragen. Gebucht und bezahlt habe der mit Wulff befreundete Filmunternehmer David Groenewold. Am 16. Januar 2012, gut einen Monat nach dem ersten Bericht über die Wulff-Affären, habe Groenewold in dem Hotel angerufen und die Hotelangestellten zu Stillschweigen über den Vorgang gebeten, wie "Bild" meldete.http://nachrichten.t-online.de/affaeren-um-christian-wulff-bundespraesident-wegen-sylt-reise-in-der-kritik-/id_53850604/index
Zur Person
David Groenewold ist einer der wichtigsten Filmfinanziers in Deutschland[1]. Er war hierfür nicht mit seinem Privatvermögen tätig, sondern konstruierte und vermarktete geschlossene Fonds als Anlage- bzw. auch Steuersparmodell. Im Jahr 2005 wurde die Gesetzgebung zu Medienfonds geändert, die Steuervorteile entfielen und diese Form der Anlage verlor ihre Attraktivität. Im Jahr 2007 gründete er eine Tochterfirma, Waterfall Productions GmbH seiner Odeon AG, in Hannover. Seit Ende 2006 verfügte er über eine Landesbürgschaft aus Niedersachsen. In dieser Zeit war Christian Wulff Ministerpräsident.[2] Gegenwärtig ist die Odeon AG nicht mehr an der Waterfall Productions beteiligt.
Die Berliner Morgenpost schrieb über ihn: "Sein Einstieg in die Filmbranche begann er, indem er ganz keck Visitenkarten verteilte, auf denen er sich als "Geschäftsführer" ausgab. "Hallo, guten Tag! Ich finanziere Filme, und hier ist meine Karte."[3] David Groenewold sei jemand, der Leute sucht, die ihm vertrauen und sich an seinen Projekten finanziell beteiligen. Dazu würden auch Spekulanten zählen, "die nicht gleich ihre Villa im Tessin verkaufen müssen, wenn der ganz große Erfolg ausbleibt."[3] Groenewold war unter anderem an den Filmen "Der WiXXer", "Das Wunder von Lengede", "Elementarteilchen" und "Sieben Zwerge" beteiligt.[4] Groenewold war auch Gast auf Parties des "Nord-Süd-Dialogs"[5].
Beziehungen zu Christian Wulff Bearbeiten
Der niedersächsische Ministerpräsident hat den Berliner Filmunternehmer spätestens 2003 näher kennengelernt. Das war bei den Dreharbeiten zu dem TV-Drama „Das Wunder von Lengede“.
Im Juli 2005 sind engere Kontake zwischen Wulff und dem Filmfinanzier dokumentiert. Im Rahmen einer von Groenewold veranstalteten Party in Berlin war Wulff Ehrengast:
"Auch Filmproduzent David Groenewold ("Der Wixxer", "Bluthochzeit") wählte für sein Filmpreisdinner im China-Club den Lola-Vorabend. Weil er in seiner Einladung ausdrücklich zu einem "Abend zu Ehren des Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Christian Wulff" samt Dinner-Rede über die "Medien- und Filmpolitik der CDU" bat, handelte er sich auch Absagen von Künstlern ein, die nicht gern in parteipolitischen Zusammenhängen gesehen werden wollen." Berliner Zeitung vom 08.07.2005
Zur gleichen Veranstaltung bemerkt "Die Welt": "Politiker müßte man sein, mit Freunden aus der Glitzerwelt. Schauspieler Thomas Heinze und Filmproduzent David Groenewold ("Vom Suchen und Finden der Liebe") laden morgen abend zu Ehren von Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU, Foto) zum Dinner in den China-Club. Gefeiert werden der (mögliche) Regierungswechsel und die "Lola". Geflüster - Nachrichten DIE WELT - WELT ONLINE
Diese Party hatte für Wulff nicht nur angenehme SeitenSpiegel, sondern sie führte auch zu einer Anfrage der SPD im Niedersächsischen Landtag (Drs 15/2203):
Hat sich der Ministerpräsident auf der Wasabi-Scampi & Schampus-Party in Berlin nur gut amüsiert, oder ist es ihm gelungen, auch Kontakte im Interesse der niedersächsischen Filmwirtschaft zu knüpfen, stand also ausschließlich die landesväterliche Pflichterfüllung im Vordergrund?
In der Ausgabe vom 9. Juli 2005 berichtete zuvor die Bild-Zeitung ausführlich von der Berliner Party-Szene. Unter anderem wird dort ausgeführt: „Das beste, weil intimste Fest: Filmunternehmer David Gronewoeld (32, u a. ‚German Film Productions’) lud 140 VIPs in den exklusiven ‚China-Club’, zu
Ehren von Niedersachsens Ministerpräsident Dr. Christian Wulff (46, CDU). Wulff zwischen Wasabi-Scampi & Schampus...“.
Es war übrigens Groenewold, der Wulff 2006 mit Veronica Ferres bekannt machte. Und wiederum war es Wulff, der Carsten Maschmeyer mit Veronica Ferres zusammenbrachte.Mallorca-Magazin
Die Bild berichtete am 26.11.2008, dass Groenewold anläßlich seiner geplanten Hochzeit Wulff als Trauzeugen auserkoren hatte: "Sogar der Trauzeuge stand schon fest: Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (49, CDU), ein enger Groenewold-Freund."Bild - Hochzeit geplatzt
Die Freundschaft zwischen David Groenewold und Christian Wulff kommentierte der "Spiegel" mit folgenden Worten: "Man könnte sagen, dass das einzig Biedere an dem Berliner Unternehmer David Groenewold, 37, lange Zeit einer seiner Freunde war: Hier der wilde Filmfinanzierer und Geldjongleur, um dessen Party-Einladungen sich nicht nur die Sternchen der Hauptstadt balgten. Da der Polit-Routinier aus Niedersachsen: Christian Wulff. Die Männerkumpanei gedieh, auch wenn der Berliner lediglich sagt, er sei mit Wulff "bekannt" . DER SPIEGEL 26/2010 - Wulffs Revier
Der Focus umschrieb das Verhältnis so: "Einer seiner besten Freunde ist der Berliner Filmproduzent David Groenewold. Der flippige Kreative lernte Wulff vor sieben Jahren bei den Dreharbeiten zum TV-Drama „Das Wunder von Lengede“ kennen und lotst ihn seitdem regelmäßig zu Filmpartys. „Wir sind eine Oase von chaotischen, kreativen Menschen für Christian“, erzählt Groenewold, „er taucht dann in eine andere Welt ein.“ FOCUS07.06.2010.
Der NDR berichtet unter dem 24.01.2012, dass Groenewolds Firma das Sylter Appartement vermittelte, in dem Wulff mit Ehefrau 2008 seinen Sommerurlaub verbracht hatte. Verwunderlich sei, dass Wulff den Urlaub vor Ort an Groenewald bezahlt habe, da an der Gesellschaft, der das Appartement gehörte, die Ehefrau eines CDU Politkers beteilgt ist, den Wulff in diesem Zeitraum auf Sylt selbst getroffen hatte.[3]
Buchsponsoring für Christian Wulff
Siehe hierzu: Vorwürfe in Zusammenhang mit Produktion, Marketing und Vertrieb von Büchern
Hotel-Upgrade für Wulff / OktoberfestBearbeiten
Siehe hierzu Vorwürfe in Zusammenhang mit Ticket- und Hotel-Upgrades
Überteuerte Werbung für "Der Tod kommt krass" im CDU-HeftBearbeiten
24.1.2012 NDR.de : Was wollte und bekam Groenewold von Wulff?
NDR.de - Regional - Niedersachsen
Das CDU-Mitgliederheftchen "Magazin für Niedersachsen" ist nicht gerade bekannt für bunte Themen. Auf den Seiten 22 und 23 wird es aber plötzlich grell: Die Schauspieler Erkan und Stefan tauchen da auf, in einer Werbung für den Film "Der Tod kommt krass".
Hinter den Anzeigen steckt Filmunternehmer Groenewold. Damals, 2005, suchte Groenewold in auffälliger Weise die Nähe von Christian Wulff. Und griff, um Wulffs Niedersachsen-CDU zu unterstützen, tief in die Tasche: 20.000 Euro zahlte Groenewold für zwei Anzeigenseiten - das ist für den Zeitungsmarkt ein weit überdurchschnittlicher Preis. Ein Freundschaftsdienst?
Groenewolds Anwalt schreibt auf Nachfrage: "Die Anzeigenschaltung war mit keiner Zusage oder Gegengeschäft verbunden. Eine geschäftliche Beziehung mit Herrn Wulff hat es nie gegeben."
Vermittelt hat die Anzeige seinerzeit die Chefin des CDU-Blattes Vera Glaeseker, die Frau von Wulffs langjährigem Sprecher Olaf Glaeseker.
Ende 2006 erhielt eine Filmfirma, an der Groenewold beteiligt ist, eine Bürgschaft des Landes Niedersachsen. Die Höhe: vier Millionen Euro. Groenewolds Anwalt und auch die Landesregierung beteuern, die Bürgschaft habe mit Groenewolds Beziehungen zu Wulff und Glaeseker nichts zu tun.
Wulffs Urlaube auf Sylt
2007
Vom 31.10 - 3.11.2007 macht Wulff mit Freundin Bettina Urlaub im "Hotel Stadt Hamburg" auf Sylt.
Der Preis der "Suite 135" beträgt pro Nacht 258 Euro incl. Frühstück.
Zeitgleich wohnte auch David Groenewold in dem Hotel. Er hatte den gemeinsamen Urlaub beim VIP-Service von Airtours gebucht und mit seiner Platinium-Kreditkarte von American Express bezahlt.
Zu dem Vorgang sagt Wulffs Anwalt : „Die Organisation des Aufenthalts erfolgte durch Herrn Groenewold. Herr Groenewold hatte die Hotelkosten verauslagt. Herr Wulff erstattete Herrn Groenewold die verauslagten Kosten des Aufenthalts in den Räumlichkeiten des ,Hotels Stadt Hamburg‘.“ Die Zahlung sei bar erfolgt.
Am 16. Januar 2012, rief Groenewold im „Hotel Stadt Hamburg“ an und bittet das Hotel, den Aufenthalt 2007 gegenüber der Presse zu verschweigen. Zur gleichen Zeit interessierte sich die Opposition im niedersächsischen Landtag für die Beziehungen zwischen Wulff und Groenewold.
Am 20.12.2012 läßt sich Groenewold persönlich alle Unterlagen über besagten Urlaub vom Hotel aushändigen.
Der Verfassungsrechtler Professor Hans Herbert von Arnim äußerte gegenüber der BILD-Zeitung : „Verheimlichungshandlungen sind nach Auffassung des Bundesgerichtshofes mögliche Beweisanzeichen bei Korruptionsdelikten wie der Vorteilsannahme. Was Wulff und seine Anwälte mit ihren andauernden Ausflüchten dem gesunden Menschenverstand antun, geht auf keine Kuhhaut.“ Christian Wulff Affäre: Wieder Wirbel um einen reichen Freund - Wer zahlte Wulffs Sylt-Urlaub wirklich? - Politik Inland - Bild.de
2008
Vom 9. - 16.8.2008 macht das Ehepaar Wulff eine Woche Urlaub in einem Kampener Friesenhaus.
Gebucht und bezahlt wurde der Aufenthalt von David Groenewold. Kostenpunkt : 1540 Euro.
Dazu Groenewolds Anwalt : "Die Reservierung über unseren Mandanten erfolgte aus Diskretionsgründen. Die Kosten hat unser Mandant deshalb von Herrn Wulff in bar zum Zwecke der Weiterleitung an den Vermieter entgegengenommen." ndr
Wulffs Einsatz für Steuervorteile von Filmfonds
STERN schreibt dazu: "Als niedersächsischer Ministerpräsident setzte sich Wulff auch für die Interessen der Filmbranche ein. Er machte sich dafür stark, dass die Steuervorteile für Filmfondsanleger nicht vollständig abgeschafft werden - was ihm nicht gelang. Wulff wollte erreichen, dass Fonds, die deutsche Filmproduktionen finanzieren, auch weiterhin für Geldgeber interessant sind." STERN
Hintergrund: 2005 wurden die Steuervorteile für Anleger gekappt. Spiegel Die Folge waren saftige Steuernachforderungen für Anleger, rückwirkend bis 1999.
Wulff setzte sich daher für die Filmbrache ein und warb um mehr privates Kapital[4] Groenewold äußerte sich 2006 in einem Focus Interview zur Zukunft der Medienfonds und über aktuelle Probleme längst platzierter Fonds. Ihm wäre am liebsten eine 20%ige Beteiligung der staatlichen Hand gewesen.Focus ... Hierzu kam es nicht.
Einen Erfolg erzielte Groenewold dagegen 2007. Damals gründete er in Hannover mit zwei Gesellschaftern die so genannte Waterfall Productions GmbH mit dem Ziel, hochwertiger Genre-Kinofilme zu produzieren. Das Land Niedersachsen hatte eine Bürgschaftszusage gegeben.
"Den Standort Niedersachsen", so teilte Groenewold damals mit, "haben wir für unsere Firmengründung ganz bewusst gewählt, da hier Ministerpräsident Christian Wulff mit viel persönlichem Einsatz wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Medienwirtschaft gibt und damit optimale Voraussetzungen für Investitionen und neue Arbeitsplätze geschaffen hat." 10.1.2012 Spiegel online : Bundespräsident in der Kritik: Buchprojekt über Wulff wirft neue Fragen auf - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik
Bezug von Landesbürgschaften
"Denn Groenewold ist Mitinhaber der in Hannover ansässigen Waterfall Productions GmbH, die nach eigenen Angaben „qualitativ hochwertige Genre-Kinofilme“ herstellt und seit Ende 2006 über eine Bürgschaftszusage der niedersächsischen Landesregierung (bis 2010 geführt von Ministerpräsident Wulff) verfügt.In einer Presseerklärung von Mai 2007 heißt es dazu: Die Finanzierung der Produktionen werde unter anderem „durch eine bereits Ende letzten Jahres erteilte Bürgschaftszusage des Landes Niedersachsen sichergestellt“. Quelle
Wieso im Jahr 2006? Der Zusammenhang ergibt sich aus der folgenden Passage, entnommen einem Porträt der FAZ (Johanna Adjoran) vom 05.09. 2009:
"Er hat den deutschen Filmfonds gegründet, GFP, German Film Production, einen Anlagefonds, der nur in deutsche Produktionen investiert. Anders als andere Medienfonds, die deutsche Gelder in Hollywoodproduktionen steckten und dort zumeist auf Nimmerwiedersehen versenkten. Bis 2005 schienen Medienfonds für Anleger ein Bombengeschäft: Als "immaterielle Wirtschaftsgüter" konnten Filme sofort abgeschrieben werden, bis zu hundert Prozent im ersten Jahr, so konnten die zumeist wohlhabenden Investoren erheblich Steuern sparen. Dann erkannte der Staat den Medienfonds die Steuervorteile ab. Mehrere Banken wurden zu Schadensersatz verurteilt, der Gründer eines Fonds mit anderen Rahmenbedingungen sitzt in München wegen Steuerhinterziehung noch ein paar Jahre in Haft. Allein das Wort "Medienfonds" hat seither einen schlechten Beigeschmack.
Um aus dieser Nummer rauszukommen, kaufte Groenewold 2006, mit Einverständnis seiner Investoren, mit Geldern seines Fonds eine große Produktionsfirma, die Münchner Odeon Film, die so gediegene Serien produziert wie "Der Landarzt" oder "Ein Fall für zwei". Steuerlich eine einwandfreie Entscheidung. Unter ihrem Dach gründete er schnell einen eigenen Verleih und kaufte noch die Produktionsfirma Hofmann & Voges dazu, die so moderne und eigenwillige Formate wie "Türkisch für Anfänger" hervorgebracht hat. Und irgendwie begannen dann ein paar Sachen schiefzulaufen.
Andere Kaufvorhaben klappten nicht. Innerbetrieblich gab es personelle Schwierigkeiten. Die Aktien der Odeon, 1999 zu einem Ausgabepreis von 32 DM an die Börse gebracht, liegen heute bei 60 Cent, Penny Stock sagt man dazu. Insider sprechen davon, dass es um die liquiden Mittel der Firma im Moment sehr schlecht bestellt sei. In der Branche geht das Gerücht um, andere Produktionsfirmen warteten nur auf die Pleite, um zugreifen zu können. Jüngst hat sich der Vorstand verschlankt, Groenewold hat die Stelle des Vorstandsvorsitzenden abgegeben und sitzt nun im Aufsichtsrat - auch um Kosten einzusparen, wie er sagt.
Und auch die Kommanditisten seines Fonds, die Leute, die Geld eingezahlt haben in der Hoffnung auf eine Rendite, dürften momentan nicht allzu glücklich sein. Die diesjährige Ausschüttung ist mager, an eine Rendite glaubt keiner mehr, die Investoren gewöhnen sich langsam an den Gedanken, dass ihr Geld weg ist.
Groenewold ist ein gewinnender Gesprächspartner, der sich blitzschnell auf Situationen einstellen kann. Wenn er darüber redet, welche Rahmenbedingungen der Staat für die Filmfinanzierung ändern müsste, gestikuliert er größer als sonst, malt mit seinem Zeigefinger Unterstreichungen in die Luft und streut in sein Reden Politikerfloskeln ein wie "man muss betonen" und "ich sage das ganz ausdrücklich". Er wirkt dabei entschieden, sicher und so überzeugend, dass man sich leicht vorstellen kann, warum viele Politiker auf sein Urteil vertrauen. Für Kanzler Schröder hat er in einer Arbeitsgruppe Medien gearbeitet, mit Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff ist er eng befreundet, mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann, den er in Medienfragen beraten hat, duzt er sich." Quelle:Der Gesellschafter - Feuileton FAZ
2009 verbuchte Odeon AG Verluste in Höhe von 9 Millionen Euro und litt unter einem hohen Eigenkapitalverlust (ca. 14,11 Millionen zwischen 2005-2009). Im Zeitraum von 5 Jahren wurden 2,13 Mio. Gewinn (2005 u. 2009) und 19,67 Mio. Verlust (2006-2008) erwirtschaftet. Gerade mit der Mehrheitsbeteiligung durch die GFP-Fonds verschlechterten sich die Unternehmensergebnisse drastisch. Der Verlust von 19,67 Mio. fällt mit der Mehrheitsbeteiligung durch den GFP-Fonds zusammen. Groenewold wollte Filme produzieren und hat das mit der ODEON auch getan, damit das Eigenkapital verbrannt und die einzig werthaltige Anlage seiner Fonds beinahe selbst ruiniert.
Klagen / Verurteilungen / PROMEDIUM
2010
Darüber hinaus sind im Zusammenhang mit der Odeon, einer weiteren von Groenewolds Gesellschaften, eine Verurteilung zu Schadensersatzzahlungen bekannt, so berichtet Der Spiegel am 26.06.2010:
"Doch mittlerweile ist es um Groenewold deutlich stiller geworden: Zuletzt stand er vor Gericht, vorvergangene Woche verurteilte ihn das Berliner Landgericht zu 250 000 Euro Schadensersatz. Der Aktienkurs der Produktionsfirma Odeon Film ("Wolffs Revier", "Ein Fall für zwei"), an der Groenewold beteiligt ist, fiel von rund drei Euro 2007 auf unter einen Euro. Sein Promi-Treffen "Abend unter Freunden" zur diesjährigen Berlinale fiel aus." DER SPIEGEL 26/2010 - Wulffs Revier
2007 Fall "Neldel" / Promedium Asset / Untreue und Urkundenfälschung
Eine Klage gegen Groenewold / Promedium Asset ist dokumentiert. Groenewold war zwar wohl nie an der Geschäftsführung der Promedium selbst beteiligt und nur Minderheitsanteilnehmer gewesen. Zunächst hielt er 50% an Promedium.
"Groenewold ist an dieser mit einem Minderheitsanteil beteiligt gewesen. Ein ehemaliger Banker hatte die „Promedium Asset Management GmbH“ im Jahr 2000 gegründet. David Groenewold stellte in der Gründungsphase seine Büroräume und Startkapital zur Verfügung, war aber nie an der Geschäftsführung beteiligt. Vor zwei Jahren flog der Geschäftspartner von Groenewold als Betrüger auf. Der Filmmogul soll seinen Kompagnon sofort angezeigt haben. Die Firma ist inzwischen pleite, der Geschäftsmann wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt." Quelle
Der Spiegel beschreibt den Fall so:
"Ein Faible für Promis hatte Groenewold wohl schon vor zehn Jahren, als er mit einem Bekannten die Promedium Asset Management GmbH ins Leben rief, an der er zunächst 50 Prozent der Anteile hielt. Die Firma spezialisierte sich auf die Geldanlage für eine ebenso bunte wie schwierige Berufsgruppe: Schauspieler.
So fand auch die gelernte Zahnarzthelferin Alexandra Neldel, die mit verschiedenen Rollen wie in der Seifenoper "Verliebt in Berlin" schnell zu ziemlich viel Gage gekommen ist, zu Promedium. Sie überwies Geld an diverse Konten in der Annahme, die Firma werde die Summe gewinnbringend für sie anlegen.
Doch statt mehr Geld auf den Depotkonten zu finden, verschwand ihre Einlage von rund 1,5 Millionen Euro. Das Landgericht Berlin verurteilte den Geschäftsführer schon 2007 zu einer Gefängnisstrafe von mehr als vier Jahren wegen Untreue und Urkundenfälschung.
Zwar ist das Geld bis heute zu großen Teilen weg. Trotzdem hätte sich die Öffentlichkeit wohl kaum für den Fall interessiert, wenn es nicht Prominente gewesen wären, die Groenewold mit seiner ihm ganz eigenen Art davon überzeugt hatte, bei Promedium an der richtigen Adresse in Geldfragen zu sein.
Auch eine populäre Sängerin fühlt sich mit ihrem Mann, einem bekannten Kino- und TV-Darsteller, von Promedium geprellt. Bei der Polizei sagte sie aus, man habe sich auf eine Zusammenarbeit eingelassen, weil "unser Freund David Groenewold an der Firma Promedium Anteile besitzt und wir ihn für einen sehr kompetenten Geschäftsmann und loyalen Freund halten."
Auch Frau Neldel hat in ihrer Klage vorgetragen, sie habe ihr Vermögen nur deshalb von Promedium verwalten lassen, weil Groenewold als Controller der Firma auftrat.
Der Gescholtene hätte mit der Sache als reiner Mitgesellschafter eigentlich nicht viel zu tun, wenn er nicht später - so das Gericht - versprochen hätte, für die Verluste von Neldel aufzukommen. In dem Verfahren bestritt er sogar, mit ihr überhaupt befreundet gewesen zu sein. Ein schmalziger Brief von ihm an Neldel ließ das Gericht allerdings erheblich daran zweifeln.
Das - bisher nicht rechtskräftige - Urteil: Groenewold muss Neldel die eingeforderte Summe nebst Zinsen überweisen. Neldels Anwälte wollten sich zur "privaten Rechtsstreitigkeit" ihrer Mandantin nicht äußern."DER SPIEGEL 26/2010 - Wulffs Revier
In der Berliner Zeitung vom beschreibt Groenewold eines seiner Filmprojekte, die Verfilmung von "Drei Räuber" von Timmo Ungerer, die mittels der Promedium in Zusammenarbeit mit X Filme realisiert werden soll, folgendermaßen:
"Wir wollen bessere Filme mit weniger Geld realisieren". Das ist fraglos ein lobenswerter Leitsatz, besonders wenn es darum geht, Anlegerkapital für die Filmwirtschaft zu rekrutieren. Genau das aber wollen Promedium (Gesellschaft für Medienfinanzierung) und X Filme Creative Pool in deutsche Zeichentrick- und Animationsfilme investieren. Gemeinsam haben sie dafür das Unternehmen Animation-X gegründet, dessen Geschäftsführer Stephan Schesch und die beiden Gesellschafter David Groenewold und Stefan Arndt das Projekt diese Woche am Rand der Berlinale vorstellten. Dabei sollen die künftig zu realisierenden Filme nicht nur besser und sehr viel billiger als etwa amerikanische Produktionen, sondern auch ganz anders und vor allem international erfolgreich sein." Berliner Zeitung, 18.02.2005
Groenewolds Beziehungen zu anderen Politikern
Zitat aus FAZ - Der Gesellschafter:
"Der Filmfinanzierer David Groenewold ist einer der Lieblinge der Berliner Society...Spricht man mit Menschen, die Groenewold gut kennen, sagen fast alle als Erstes über ihn, er sei ein "großer Kontakter", unglaublich "gut vernetzt", mit "den richtigen Leuten befreundet". Während der Berlinale veranstaltet Groenewold, zusammen mit dem Schauspieler Thomas Heinze, regelmäßig einen "Abend unter Freunden", ein festliches Diner, das sich mittlerweile zu einem der wichtigsten Branchentreffen gemausert hat. In exklusivem Ambiente treffen Filmschaffende auf Chefredakteure und Politiker. Der Springer-Verlag, dessen Vorstand Mathias Döpfner ein weiterer "guter Bekannter" Groenewolds ist, stellt dafür die Räumlichkeiten im 19. Stock des Springer-Hochhauses zur Verfügung. Und dann stoßen dort Claudia Roth, Til Schweiger, Klaus Wowereit, Laurenz Meyer, Sönke Wortmann, Sabine Christiansen, Nadeshda Brennicke und andere mit Champagner an, und Groenewold hält im Kerzenlicht eine emotionale Rede... "
Der Gesellschafter - Feuileton FAZ
Die Passage zeigt, dass Wulff nur einer unter vielen "Freunden" des Filmfinanzieres ist, und seine "Freundschaften" quer durch alle Parteien gehen und offenbar weite Teile der politischen und medialen Prominenz umfasst. Auch Ex-Kanzler Schröder zählte laut dem FAZ-Artikel dazu. In der aktuellen öffentlichen Medienisuksion wird die "Freundschaft" auf Wulff reduziert.
http://de.wulffplag.wikia.com/wiki/David_Groenewold
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