Donnerstag, 23. August 2007

Städte wetten auf Zinserhöhung und verlieren Milliarden

Jede dritte Kommune verliert bei riskanten Zinswetten Millionen.

Steuergelder werden von unfähigen Nieten verpulvert und keiner zieht sie zur Rechenschaft.

Selbst kleine Städte beteiligten sich am riskanten Spiel.

Der renommierte Finanzwissenschaftler Rainer Elsche hat kein Verständnis für die Risikobereitschaft der Kommunen, er spricht von " Idiotenfehlern"! Wer sind die Idioten?

Bei diesen Zinswetten wird spekuliert auf die Differenz zwischen kurzfristigen und langfristigen Zinsen. Der Anleger versucht, den Abstand in einem bestimmten Zeitraum vorauszusagen,
das heisst, die Kommunen haben gegen die Banken gewettet. Und wer sich ausgerechnet von seinem Wettgegner , nämlich den Banken, auch noch beraten läßt, ist wohl wirklich nicht mehr als naiv, sondern als Vollidiot zu bezeichnen.


Die Verantwortlichen der

Kleinststädte leiden an gnadenloser Selbstüberschätzung ihrer finanztechnischen Kenntnisse.

Hagen verspekuliert 51 Millionen Euro.
Neuss ist mit 16 Millionen dabei,
Dortmund verliert 6,8 Millionen,
Solingen verliert 3 Millionen,
Dormagen verliert 70 000 Euro.


Das Land Nordrhein-Westfalen hatte zum Stichtag 1. Juli 2007 14 Millarden Euro in Zinswetten und Derivate investiert.

Bundesweit ist in den Kommunen nach ersten Schätzungen mit einem Verlust in dreistelligem Millionenbetrag zu rechnen.

Ein Sprecher des Bundesinnenminesterium nennt das Verhalten der Kommunen "fragwürdig"
und da muss man sich schon fragen, wann fängt eigentlich für den Bundesinnenmister, Herr Schäuble, der Betrug am Bürger an?

Hier wurden Steuergelder der Bürger veruntreut.

Wer verantwortet diesen Betrug?

Und was hätte mit dem nun fehlenden Geld Sinnvolles gemacht werden können, wenn an den Schaltstellen in den Kommunen nicht solche Nieten sitzen würden, wie es offensichtlich der Fall ist.


Update 11. Juni 2008

Jetzt wollen die Städte Millionen zurück. Die Zinswetten der DEUTSCHEN BANK
mit denen Hunderte von Unternehmen und Kommunen Millionen verzockt haben kommen die Bank nun teuer zu stehen. Die Opfer klagen an und bekommen in vielen Fällen Recht.

Die bisherigen Urteile HIER:

24.03.2005 OLG Naumburg -Klage voll stattgegeben- Az 2 U 111/04
15.11.2006 LG Stuttgart -Klage voll stattgegeben- Az 21 O 129/06
31.03.2008 LG Würzburg -Klage zu 1/3 stattgegeben- Az 62 O 661/07
10.03.2008 LG Frankfurt -Klage voll stattgegeben- Az 2-04 O 388/06

Bundesweit sind 200 Kommunen betroffen.
Allein die Kleinstadt Remscheid, die ein "Spread-ladder-swaps" über die West LB erworben hat, musste einen Kredit über 12,7 Millionen Euro aufnehmen, um die Wettschulden zu bezahlen. Die Zinsen für diesen Kredit betragen jährlich 500 tausend Euro.

Die DEUTSCHE BANK hat irreführendes Informationsmaterial zum Verkauf der Zinswetten eingesetzt, sich selbst das einseitige Kündungsrecht eingeräumt, dass sie im Fall ungünstiger Zinsentwicklung ausüben konnte. Die DEUTSCHE BANK will dieses Thema nicht öffentlich diskutiert wissen und versucht aussergerichtliche Zahlungen anzubieten. Nicht jeder verklagt die DEUTSCHE BANK und die meisten Ansprüche verjähren in Kürze. Jeder weitere Prozeß erweckt neuerliches öffentliches Interesse und die DEUTSCHE BANK will sich möglichst stillschweigend über die Zeit retten.


****Ibi fas ubi proxima merces ****

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