Samstag, 25. August 2007

2000 Jahre Abendland

Ob uns das dem Einzelnen nun gefällt oder nicht, 26,6 Millionen Menschen in Deutschland gehören der evangelischen Kirche an, 26,8 Millionen der römisch-katholischen. Zu den orthodoxen Kirchen bekennen sich 1,2 Millionen Menschen. Anderen christlichen Kirchen gehören 360 000 Personen an.

Das sind zwei Drittel der gesamten Bevölkerung in Deutschland. Und das ist gut so.
Die Präambel unseres Grundgesetzes beginnt mit den Worten: “Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen”. Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist expressis verbis in Gott verankert. Noch!

Unser Weltverständnis, unser Menschenbild und unsere Wertauffassungen sind in so entscheidender Weise vom Christentum geprägt worden, daß eine Verständigung über zentrale Verfassungs- und Rechtsprinzipien auch heute nur dann möglich ist, wenn die christlichen Wurzeln solcher Prinzipien und Elemente unserer gesellschaftlichen Struktur mit einbezogen werden.Das läßt sich geschichtlich eindeutig nachweisen.Die abendländische Ethik, auf der wir aufbauen, ist christliche Ethik.

Der Atheismus hat es bisher noch nie und nirgendwo geschafft, einen geistigen, sittlichen und gesellschaftlichen Grundkonsens entstehen zu lassen.

Leider hat sich unsere moderne Gesellschaft aus dem christlichen Abendland bereits von ihrem eigenen Ursprung verabschiedet . Der Prozeß der „Emanzipation“ auf allen Ebenen hat zu immer größeren Autonomiebestrebungender Menschen geführt.

Der Befreiung von Feudalstrukturen folgte die zunehmende Forderung, sich auch aus geistig-ethischen Bindungen zu lösen, letztendlich die tiefgreifende Abkehr von Gott und Religion.Diese Abkehr, die sich zuerst im Bereich der Philosophie vollzog, ging in der Folge mit einer rasanten Entwicklung der Naturwissenschaften und der demokratisch-freiheitlichen Bewegung Hand in Hand.
Die Erkenntnis und zunehmende Verfügungsgewalt über Natur und Kosmos, sowie die Fähigkeit zur Selbstbestimmung haben jene Gesellschaft hervorgebracht, die man als säkularisiert bezeichnet.Säkularisiert deshalb, weil sie zur Erklärung der Welt nichts anderes benötigt als eben die Welt, und permissiv, weil sie für das Handeln keine andere Instanz zuständig sein läßt als die Subjektivität des Einzelnen.

Über díe Folgen mussten wir uns klar werden.Was sind die heute erkennbaren Folgen der Säkularisierung?Wo der Bezug zur Gott verloren geht, wo , um mal so auszudrücken, der Himmel geschlossen wird, wird es auf der Erde sehr eng, zumal für Menschen, die die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht vergessen können.

Wo der Weg durch die Religion zu Gott blockiert ist, suchen die Menschen immer wieder Auswege.Das zeigt uns die geschichtliche Erfahrung.Ein erster Ausweg ist nun der, daß sich politische Systeme als Ersatzreligionen anbieten.Man braucht hier nur an die Idole der französischen Revolution, an die Rituale des Dritten Reiches, an die Jugendweihe in den kommunistischen Ländern zu denken.

Ein zweiter Ausweg aus dem Verlust der Transzendenz und aus der säkularisierten Langeweile ist die Flucht in weltverbesserische soziale Utopien. Diese erleben wir gerade gegenwärtig durch unserePolitiker.

Man denke an die vielen Versuche, neue, revolutionäre, befreite Gesellschaften zu schaffen, in denen „vollkommene Strukturen“ an die Stelle des unvollkommenen Menschen treten sollen.

Dagegen beweist die Erfahrung mit unzähligen blutigen Revolutionen und politischen Strukturreformen in aller Welt, daß sich durch die Änderung der Etiketten praktisch gar nichts verändert, wenn sich die Menschen nicht verändern.

Eine der ganz großen Utopien, der die Menschheit im letzten Jahrhundert verfallen ist, und die sich erst in unseren Tagen als eine solche erweist, ist der säkularisierte Fortschrittsglaube.Er beinhaltet zwei Zielrichtungen: Die Expansion in den Naturwissenschaften und der Technologie bei gleichzeitigem als Befreiung empfundenem Abbau der alten ethischen Maßstäbe und moralischen Gesetze.

Wir können in den letzten Jahrzehnten enorme wissenschaftliche Fortschritte und technischeErrungenschaften einerseits, aber eine verkümmerte Ethosbildung und eine vestümmeltesittliche Gewissens- und Konsensbildung andererseits, festellen.

Dieser Zerfall des Grundkonsenses wird heute besonders deutlich. Wir stehen heute am Ende des sogenannten modernen Bewußtseins, jener optimistischen Schau, die meint, alles ist machbar.Wissenschaft und Technik hätten die Zauberformel gefunden, mit der wir die Zukunft des Menschen und der Welt gewinnen könnten.Dabei wird übersehen, dass wir nicht nur Raubbau an der Natur getrieben haben, sondern auch an den Schätzen unseres geistigen Erbes. (Jawohl, es handelt sich um Schätze!)

Wir haben Grenzen überschritten und finden uns nun heimatlos in einem Niemandsland wieder,in dem niemand Verantwortung übernehmen kann oder will.Wir können die Voraussetzungen unseres freiheitlichen Zusammenlebens nicht selbst garantieren, aber wir sollten diese Voraussetzungen dafür auch nicht selbst abschaffen. Und gerade dieses geschieht im Augenblick in Europa, in Deutschland.

In unserer Gesellschaft wirken gerade jetzt gewaltige Kräfte , die die Menschen aus der Mitte, aus der Geborgenheit und Sicherheit gemeinsamer Überzeugungen und gemeinsamen Handelns an die Peripherie in der Masse katapultieren.Massenmedien, Unterhaltungselektronik, Internet – der Mensch wird mit einer Vielzahl von Informationen und Reizen überschüttet – aber Werte oder gültige Antworten findet er da nicht.Und so lebt er nach dem Motto der modernen Gesellschaft, dass der Sinn des Lebens darin besteht, erfolgreich zu, Spass zu haben und „fit for fun“ zu sein.

Wo findet der „moderne Mensch“ seine Frage beantwortet, nach dem Sinn des Lebens?Glauben an Gott, der uns alle ins Dasein gerufen hat, damit wir als sein Ebenbild an seinem göttlichen Leben teilhaben ?

Welches sind die Werte, die wir gegen die Islamisierung Europas verteidigen wollen. Verteidigen müssen?Wenn wir Europäer uns selbst unsere 2000 jährigen Wurzeln im Christentum abschneiden, haben wir keine, und der Islam, dieser Orkan der sich anschickt über Europa zu wüten, wird uns alle umwerfen.

Ohne unsere Wurzeln sind wir NICHTS. Das sollte uns sehr klar sein.