Freitag, 4. April 2008

Deutsche kollektiv schuldig? Oder die verlorene Ehre von Günter Grass und Gerhard Richter.

Hat der Deutsche seine Vergangenheit noch immer nicht aufgearbeitet , wie heute in einem der MSM Printblätter zu lesen war, im Zusammenhang mit Deutschlands erstem Maler und Kunstschaffenden, Gerhard Richter?
Dreiundsechzig Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges.
Zweifelsfrei gibt es in Deutschland sehr viele Familien, die Hitler finanzierten und die von dem gigantischen verbrecherischen System der Nazis profitierten. Diese Familien versprachen sich in erster Linie finanzielle Vorteile von dem System und beruflichen und sozialen Aufstieg in Organisationen zu denen sich kein rechtschaffender Mensch freiwillig gemeldet hätte.
Dieses Verhalten erklärt auch, warum Diktaturen aller Zeiten niemals Probleme hatten, willige Vasallen für die Durchführung ihrer schmutzigen Arbeit zu finden.
Nur, als die Nazizeit 1945 vorbei war, fanden die meisten der Hitlerprofiteure aufgrund bestehender Verbindungen neue „Gönner“. Sei es, weil die Aliierten Batterien (Familie Quandt)für ihre Panzer an anderen Kriegsschauplätzen brauchten oder Ärzte zur Versorgung der vom Krieg ausgemergelten Zivilbevölkerung.
Niemand schien danach zu fragen, ob der Betreffende vorher ein Handlanger von Dr. Mengele gewesen war, niemand schien sich für die Vergangenheit derer zu interessieren, die auch von den veränderten neuen Umständen der Nachkriegszeit profitierten.
Die Hitlerprofiteure hatten sich während der Nazizeit ausschliesslich um ihr eigenes Wohlergehen gekümmert, ohne jemals selbst in irgendeine Gefahr zu geraten. Sie wussten wie man profitiert. Sie hatten Erfahrung zu profitieren und selbst in Sicherheit zu bleiben.
Wie war unlängst zu hören: „ Die Besten sind im Krieg gefallen für Großdeutschland“.
Und was war mit den anderen?
Nicht zuletzt haben uns die Hitlerprofiteure die Alt68iger beschert. Söhne und Töchter aus Familien, die es schon wieder zu einem gewissen Wohlstand gebracht hatten, der es ihnen ermöglichte, ihre Kinder zu Universitäten zu schicken und das auch zu finanzieren.
Von den Familien und deren Nachfahren, die millionenfach die Väter und die Söhne in der Hitlerdiktatur verloren haben, spricht niemand mehr. Millionen redlicher Menschen, die das Unrecht des Hitlersystem erkannten und darunter gelitten haben, werden nicht mehr erwähnt.
Millionen redlicher Menschen, die die Folgen des Vernichtungskrieges zu tragen hatten, durch Umsiedlung, millionen Frauen den Verlust des Ernährers, während die Hitlerprofiteure bereits im Nachkriegsdeutschland ebenso ihre Vorteile nutzten, wie in der NS Zeit.
Für die Schandtaten dieser, immer und unter jedem politischen System profitierenden Familien, sollen sich die mehrheitlich Redlichen in Deutschland kollektiv schuldig fühlen?
Dreiundsechzig Jahre nach dem verlorenen, verlogenem zweiten Weltkrieg?
Warum schwieg ein Günter Grass? Stellte sich dar als moralische Instanz, ohne auch nur die geringste Berechtigung dazu haben?
Warum verschwieg er seine SS-Vergangenheit als junger Mann, wenn er, wie er behauptet, ohne Schuld war?
Jetzt, 63 Jahre nach dem Krieg erfahren Kunstsammler und Andere, dass der arrivierteste Künstler Deutschlands, Gerhard Richter, die Tochter des SS Arztes Heinrich Eufinger geheiratet hat, der für die Euthanasierung der Tante Gerhard Richters, verantwortlich war.
Welche seelischen Abgründe werden da sichtbar. Hat Gerhard Richter in seinen schwarz-weiss Bildern seine eigenen psychischen Schäden aufgearbeitet?
Ein normal empfindender Mensch möchte sich weder in die Psyche eines Günter Grass noch in die des Gerhard Richter versetzen.
Beide weit über 70 Jahre alt, befinden sich näher am Tod als im Leben. Ist das der Grund, warum sie sich ihrer Vergangenheit stellen?
Ist es zu entschuldigen, die Menschen über Jahrzehnte hinweg glauben zu machen, seht her, wir sind eure Elite, die unfehlbare Elite Deutschlands?
Unredlich ist das, um nicht das Wort Lüge zu benutzen.
Haben nicht Gerhard Richter, der Schöpfer des Kirchenfensters an der Südquerhausfassade des Kölner Doms, genau wie Günter Grass, sich als moralische Instanz verstanden über sechs Jahrzehnte?
Nicht die Bevölkerung Deutschlands hat ein Problem mit der Nazizeit. Die gesamten Hitlerprofiteure und ihre indoktrinierten Nachfahren haben noch immer nicht begriffen, dass sie allein die Schuld tragen und nicht die Mehrheit der Deutschen, wie sie es immer und immer wieder behaupten.

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