In Deutschland leben ca. 15,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund.Das statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichte folgende Daten: Danach sind von den Migranten und ihren Nachkommen mit 7,3 Millionen nur knapp die Hälfte Ausländer, weil die anderen acht Millionen eingebürgert wurden. Insgesamt beträgt der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung 18,6 Prozent.
Die meisten von ihnen - 96 Prozent - leben im alten Bundesgebiet sowie Berlin und nur vier Prozent (600.000) in den ostdeutschen Ländern. Das ergab die Auswertung des Mikrozensus 2005.
Die zum ersten Mal vorgenommene Erhebung besagt auch, dass der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund in Großstädten besonders hoch ist. Er beträgt in Stuttgart 40 Prozent, in Frankfurt am Main 39,5 Prozent und in Nürnberg 37 Prozent.
Jedes dritte Kind unter fünf Jahren in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Auch hier zeigt sich eine besonders große Konzentration in Städten - in sechs liegt der Anteil der Migrantenkinder bei mehr als 60 Prozent: darunter Nürnberg 67 Prozent, Frankfurt am Main 65 Prozent, Düsseldorf und Stuttgart jeweils 64 Prozent.
Fast 62 Prozent der nach Deutschland migrierten Menschen stammen aus europäischen Staaten.
Die wichtigsten Herkunftsländer sind die Türkei mit 14,2 Prozent aller Zugewanderten, Russland 9,4 Prozent, Polen 6,9 Prozent , Italien 4,2 Prozent, Rumänien, Serbien und Montenegro je drei Prozent, Bosnien und Herzegowina 2,3 Prozent sowie Griechenland mit 2,2 Prozent.
Das statistische Bundeamt stellt ferner fest, dass Migranten oft geringer qualifiziert sind als die alteingesessenen Bürger: Fast zehn Prozent haben keinen Schulabschluss, 51 Prozent keinen beruflichen Abschluss gegenüber 1,5 Prozent beziehungsweise 27 Prozent der Ursprungsbevölkerung.
Menschen mit Migrationshintergrund haben darüber hinaus seltener einen Job als die angestammte Bürgerschaft (62 gegenüber 73 Prozent), sind häufiger arbeitslos (13 gegenüber 7,5 Prozent), und sie stehen dem Arbeitsmarkt öfter (25 gegenüber 19,5 Prozent) überhaupt nicht zur Verfügung.
Schließlich sind zugewanderte Erwerbstätige doppelt so häufig als Arbeiter und Arbeiterinnen tätig wie diejenigen ohne Migrationshintergrund (48,5 gegenüber 24 Prozent). Entsprechend selten sind unter Ausländern und Eingebürgerten Angestellte oder Beamte anzutreffen. Besonders häufig arbeiten Zuwanderer in Industrie und Handel sowie in der Gastronomie.
Weil es sich um eine erstmalige Erhebung handelt, liegen keine Vergleichszahlen vor. Somit lässt sich nicht darstellen, wie sich die Zahl der Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland seit 1950, dem von den Statistikern ausgewählten Stichjahr, verändert hat.
Das Bundesamt wies lediglich darauf hin, dass die Zuwanderungsbewegung in mehreren Wellen erfolgte: in den 60er Jahren die der Gastarbeiter, in den 80ern der Zustrom von rund einer Million Polen und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die Ankunft von Hunderttausenden Russen.
In einer weiteren Statistik des Bundesamtes heißt es jedoch, dass sich Zahl der Einbürgerungen von Zugewanderten in den vergangenen Jahren spürbar verringert hat. So erhielten 2003 noch 140.700 Migranten die deutsche Staatsbürgerschaft, 2004 waren es 127.000 und 2005 nur noch 117.200. Zuletzt kamen unter anderen knapp 33.000 Eingebürgerte aus der Türkei, 13.000 aus dem früheren Jugoslawien, fast 7000 aus Polen und rund 5000 aus Russland
Stand 04.05.2007
http://www.tagesschau.de/inland/meldung34348.html
Erstmals seit fünf Jahren . Die Zahl der Einbürgerungen steigt wieder.
Die Zahl der Einbürgerungen ist 2006 erstmals seit fünf Jahren wieder angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, erhielten im vergangenen Jahr 124.832 Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft. Das waren etwa 7.590 oder 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Seit dem bisherigen Höchststand 2000, als mit dem neuen Staatsangehörigkeitsrechts knapp 186.700 Personen eingebürgert worden waren, war die Zahl kontinuierlich auf rund 117.250 im Jahr 2005 gesunken. Zwei Drittel der 2006 Eingebürgerten (83.390) erwarben die deutsche Staatsbürgerschaft nach der Voraussetzung, dass sie mindestens acht Jahre lang rechtmäßig in Deutschland lebten sowie eine gültige Aufenthaltserlaubnis für bestimmte Zwecke oder eine Niederlassungserlaubnis hatten.
Die Zahl dieser nach Paragraf 10 Absatz 1 des Staatsangehörigkeitsgesetzes Eingebürgerten stieg laut Bundesamt um 8,2 Prozent an. In Deutschland lebende ausländische Ehegatten und minderjährige Kinder dieser Personen können nach kürzeren Zeiten miteingebürgert werden, wie die Statistiker mitteilten. Die Zahl dieser Einbürgerungen fiel allerdings gegenüber dem Vorjahr von rund 17.200 auf knapp 16.570 (minus 3,4 Prozent).
Deutliche Zuwächse gab es dagegen der Behörde zufolge bei den Einbürgerungen nach Ermessen der Behörde auf rund 6.440 (plus 14,6 Prozent) sowie auf Grund Wiedergutmachung auf rund 5.140 (plus 46,2 Prozent).
Die meisten kamen aus der Türkei.
Die größte Gruppe der Eingebürgerten stellten 2006 - wie schon in den letzten Jahren - Personen aus der Türkei. Ihr Anteil an allen Einbürgerungen war mit 26,8 Prozent etwas höher als der Anteil der türkischen Staatsangehörigen an allen in Deutschland lebenden ausländischen Personen (25,8 Prozent).
An zweiter Stelle folgten Einbürgerungen von Personen aus den neuen Staaten Serbien und Montenegro sowie dem gemeinsamen Vorgängerstaat (rund 12.600). An dritter Stelle der Gesamtzahlen rangierten Eingebürgerte aus Polen mit 6.940, gefolgt von denen aus der Russischen Föderation (4.690). Auf den nächsten Plätzen folgten diejenigen aus der Ukraine (knapp 4.550), Israel (rund 4.310), Irak (rund 3.690), Iran (3.670) und Marokko (knapp 3.550). Die größte Veränderung nach dem Herkunftsland gegenüber dem Vorjahr gab es 2006 mit Eingebürgerten aus Israel (plus 50,2 Prozent), aus Serbien und Montenegro und dem Vorgängerstaat (plus 43 Prozent) sowie der Ukraine (plus 35,1 Prozent).
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