Merkel gibt Staatsgarantie für alle Sparer
Krisentreffen im Bundeskanzleramt und im Finanzministerium. Thema: ein neues Rettungspaket für den schwankenden Immobilien-Finanzierer Hypo Real Estate (HRE).
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück versuchen zusammen mit Vertretern der Bundesbank und der Finanzaufsicht BaFin einen Ausweg aus der Krise zu finden. Merkel versprach eine schnelle Lösung.
„Wir werden nicht zulassen, dass die Schieflage eines Finanzinstituts zu einer Schieflage des gesamten Systems wird. Deshalb wird auch mit Hochdruck daran gearbeitet, die Hypo Real Estate zu sichern“, sagte die Regierungschefin.
Merkel sagte weiter, die Spareinlagen seien sicher. Die Bundesregierung hat angesichts der sich verschärfenden Bankenkrise erstmals eine Komplettgarantie für private Spareinlagen in Aussicht gestellt. „Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind“, so Merkel. Eine Garantie vom Staat für alle Sparer...
Die von der Bundesregierung ausgesprochene Garantie für alle privaten Spareinlagen umfasst eine Summe von 568 Milliarden Euro. Das sagte der Sprecher von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), Torsten Albig, dem „Handelsblatt“.
Es gehe darum, alle Spargeldeinlagen, Termineinlagen und das Geld auf privaten Girokonten zu garantieren, sagte er. Den Wert dieser Einlagen bezifferte er mit 568 Milliarden Euro. „Die Bundesregierung will auf jeden Fall verhindern, dass Geld in größerem Stil abgehoben wird“, sagte Albig.
Merkel kündigte zudem an, dass die Verantwortlichen der Bank zur Rechenschaft gezogen werden sollen. „Das sind wir auch dem Steuerzahler in Deutschland schuldig“, sagte Merkel.
Nach der Koalitionsrunde im Kanzleramt erklärte Unionsfraktions-Chef Volker Kauder: Der Bund wird seine Bürgschaftszusagen für die Hypo Real Estate nicht erhöhen. Damit würde es bei der Zusage des Bundes bleiben, mit 26,5 Milliarden Euro zu bürgen.
„Darüber hinaus ist vom Bund nichts zu erwarten“, sagte Kauder am Sonntag.
Ohne näheren Hinweis sagte der Unionsfraktionschef, die Privatbanken hätten ihren Beitrag zur Rettung des Immobilienfinanzierers zugesagt. Der ursprüngliche Bürgschaftsbetrag der Privaten Banken betrug 8, 5Milliarden Euro.
Eine Auffang-Möglichkeit der Regierung: Verstaatlichung. Sowohl Merkel als auch Steinbrück lehnen diese Maßnahme ab. Es sei höchstens eine letzte Alternative, hieß es aus Verhandlungskreisen. Der Bundesfinanzminister soll geäußert haben, dass nicht der Steuerzahler dafür aufkommen dürfe, was andere verbockt haben.
Auch andere deutsche Banken wollen diese Suppe nicht auslöffeln.
Ob ein neues Paket zur Rettung des Finanzriesen heute noch zustande komme, bleibt abzuwarten. Wichtig wäre eine Einigung vor Börsenstart am morgigen Montag.
„Jetzt ist die Zeit, da alle Verantwortung zeigen müssen“, sagte der Steinbrück-Sprecher Torsten Albig. Es geht darum, alle Möglichkeiten für eine Lösung zu nutzen.
Eine positive Nachricht scheint es in all dem Ringen doch zu geben: Der Kapitalbedarf der HRE ist anscheinend doch geringer als am Sonnabend vermeldet wurde. Demnach benötige die Bank bis Jahresende „nur“ 50 Milliarden Euro statt der gemeldeten 100 Milliarden Euro bis 2009.
Gestern war das bereits geschnürte Rettungspaket für die HRE gescheitert, nachdem bekannt wurde, dass ihr Kapitalbedarf viel höher ist als bislang angenommen.
Kauder: Bund erhöht Banken-Bürgschaft nicht = Berlin (dpa) -
http://www.bild.de/BILD/news/wirtschaft/2008/10/05/hypo-real-estate-angela-merkel/kanzlerin-verspricht-schnelle-loesung.html
Update 06.10.2008
Und für dieses Pleiteunternehmen garantiert jetzt die Deutsche Bundesregierung mit Merkel und Steinbrück. Es ist nicht zu glauben.
Und wer reibt sich die Hände nach diesem Deal?
Urteilen Sie selbst, lieber Leser.
Konzern : Die Hypo Real Estate Group entstand aus der Abspaltung des gewerblichen Immobilienfinanzierungsgeschäfts der HypoVereinsbank (HVB). Dies erfolgte rechtlich durch eine so genannte Abspaltung zur Neugründung nach dem Umwandlungsgesetz, nachdem der Aufsichtsrat der HVB im März 2003 und die Hauptversammlung im Mai 2003 zugestimmt hatten. Die Abspaltung von der HVB wurde mit Eintragung in das Handelsregister am 29. September 2003 rechtswirksam.
Die HVB hatte bereits mit den Finanzierungen von Steuersparimmobilien enormen Wertberichtigungsbedarf. Hierzu sind seit Jahren zahlreiche Gerichtsverfahren gegen die HVB anhängig bei Oberlandesgerichten, beim Bundesgerichtshof und auch beim Europäischen Gerichtshof. Gerichtsintern wird von einem Wertberichtigungsbedarf in Höhe von rund 26 Mrd. Euro gesprochen. Diese Zahlen haben renomierte Anwaltskanzleien ans Licht gebracht, die geschädigte Mandanten vertreten. So wurden beispielsweise vermietete Wohnungen im Wert von 25 TSD Euro für 90 TSD Euro finanziert und verkauft.
Mit einem Immobilienfinanzierungsvolumen von etwa 124 Milliarden Euro ist die Hypo Real Estate Group einer der größten Finanzierer von gewerblichen Immobilienkunden in Deutschland und als solcher eines der größten Immobilienfinanzierungsinstitute in Europa.
Im April 2008 gab der amerikanische Finanzinvestor Christopher Flowers bekannt, eine bedeutende Minderheitsbeteiligung kaufen zu wollen, und erwarb über seine Investmentgesellschaft J.C. Flowers & Co. LLC mittels eines öffentlichen Angebots für 1,1 Milliarden Euro 24,9 Prozent am Kapital der Bank.[2] Das Vertrauen der Anleger in den Konzern war zwischenzeitlich jedoch auf einen solchen Tiefpunkt gesunken, dass ihm bis zur Angebotsfrist am 23. Juni 2008 93.840.047 Aktien und somit rund 46,7 Prozent des Aktienkapitals zum Verkauf eingereicht worden waren, obwohl der Vorstand selbst den inneren Wert der Holding als deutlich höher bezeichnete.
Aktionärsstruktur
26,95 Prozent des Kapitals sind in Streubesitz; Anteilseigner, die mit mehr als fünf Prozent am Unternehmen beteiligt sind (September 2008):[3]
24,13 Prozent – J.C. Flowers, New York, USA
09,31 Prozent – Capital Research and Management Company, Los Angeles, USA
07,00 Prozent – Grove International Partners, New York, USA
05,33 Prozent – Close Trustees (Cayman), George Town, Cayman Islands
05,14 Prozent – Orbis Investment Management, Hamilton, Bermuda
Stützung durch staatliche Intervention
Am 28. September 2008 wurde publik, dass der Hypo Real Estate wegen eines Liquiditätsengpasses die Insolvenz drohe. Laut Angaben des Vorstands hatten schon über längere Zeit Gespräche mit Banken und Regierungsvertretern stattgefunden, weil die Tochter Depfa Refinanzierungsschwierigkeiten am Interbankenmarkt hatte.[4], [5]
Am 29. September 2008 einigten sich daraufhin Jochen Sanio von der Bankenaufsicht, Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, Martin Blessing von der Commerzbank, Josef Ackermann von der Deutschen Bank und Klaus-Peter Müller vom Bankenverband darauf, der Hypo Real Estate eine Ausfallbürgschaft zur Verfügung zu stellen. Für Ausfälle bis 14 Milliarden Euro werde die BRD zu 40 Prozent und der Bankenverband zu 60 Prozent bürgen; für weitere 21 Milliarden Euro bürge der deutsche Staat alleine. Die Staatsbürgschaft werde bei Bedarf über eine von der Bundesbank aufgelegte Zweckgesellschaft, ein sogenannter Special Purpose Vehicle, bereitgestellt. Die Hypo Real Estate tritt im Gegenzug entsprechende Vermögenswerte an den Bund ab. Am 4. Oktober 2008 platzte die Ausfallbürgschaft, da ein Teil der beteiligten Privatbanken ihre Zusagen zurückzogen.[6]
Einzelnachweise
↑ a b Geschäftsbericht 2007
↑ Pressemitteilung vom 24. Juni 2008
↑ comdirect bank: Firmenportrait der Hypo Real Estate↑ Dax-Konzern Hypo Real Estate kämpft ums Überleben. In: Spiegel online, 28. September 2008 (online)↑ Finanzkonsortium stützt Hypo Real Estate mit Milliardenkredit. In: Spiegel online, 29. September 2008 (online)↑ Nach Scheitern des 35-Milliarden-Euro-Pakets - Krisengipfel soll HRE retten In Tagesschau, [1]
Quellen Handelsblatt, 30. September 2008, Seiten 22 bis 25
http://de.wikipedia.org/wiki/Hypo_Real_Estate
Update 2011
Info aus 2009:
Die HRE zieht alle und alles ist den Abgrund? - feine Gesellschaft
Jetzt verstehe ich auch das Engagement der Frau Merkel:
Bernd Knobloch, geboren am 20.11.1951 in München, ist ein deutscher Banker
und sitzt derzeit im Aufsichtsrat der Skandalbank Hypo Real Estate.
Vater von Bernd Knobloch ist der Kaufmann Samuel Knobloch. Seine Mutter ist
Charlotte Knobloch, die als Präsidentin des Zentralrats der Juden im Licht
der Öffentlichkeit steht.
Bernd Knobloch ist seit 1979 als Rechtsanwalt beim Landgericht München
zugelassen.
Von 1991 an war Bernd Knobloch Direktor und Vorstandsmitglied der
Frankfurter Hypothekenbank AG bzw. der Nachfolgeinstitute und leitete die
Eurohypo AG von 2004 bis September 2008 als Vorstandsvorsitzender. Von April
2006 bis September 2008 war Bernd Knobloch außerdem Mitglied des Vorstandes
der Commerzbank. Musste weg. Großer Verluste für die Bank gehen. (Wer machte
wohl dann die Gewinne?).
Weiterhin ist Bernd Knobloch Mitglied der Administration des Städelschen
Kunstinstitutes in Frankfurt am Main, Mitglied des Vorstandes der Hertie
Stiftung, Präsident des Kuratoriums der Vereinigung von Freunden und
Förderern der Uni Frankfurt, Mitglied des Executive Committee vom Samuel
Zell and Robert Lurie Real Estate Center der Wharton School an der
Universität Pennsylvania und Mitglied des Board of Trustees des Urban Land
Institute.
1. ↑ 1,0 1,1 Hypo Real Estate: CV Bernd Knobloch Dez. 2008
2. ↑ Philipp Gessler am 06.06.2006 in der taz - (via haGalil): Charlotte
Knobloch im Portrait
Hypo Real Estate hat ein Büro in Israel Israel:
Werden dahin die Gelder über Scheingeschäfte abgesogen?
Hypo Real Estate in Israel
http://www.hyporealestate.com/6355.php
Die Hypo Real Estate Bank begleitet mit ihrer weltweiten Präsenz und ihrem
Ansprechpartner vor Ort, israelische Kunden bei internationalen
Immobilieninvestitionen. Dabei werden Cross-Border-Aktivitäten israelischer
Investoren unterstützt die vorwiegend in europäische Märkte investieren.
Ansprechpartner der Hypo vor Ort:
Ravid Caspi
Tel +972 3 754 11 58
Fax +972 3 754 11 00
ravid.caspi@hyporealestate.com
Aktionärsstruktur der Hypo Real Estate:
26,95 Prozent des Kapitals sind in Streubesitz; Anteilseigner, die mit mehr
als fünf Prozent am Unternehmen beteiligt sind (September 200:[3]
* 24,13 Prozent – J. Christoper Flowers, New York, USA Christpher
Flowers übersetzt: Christoph Blume ! Er hält auch ein Paket an der HSH
Nordbank, welche genau wie die Hypo Real Estate von der New York Connection
die Schrott Derivate aus ‘USA nach Deutschland verschoben hat.
Weitere Aktionäre der Hypo Real Estate:
* Vorlage:09,31 Prozent – Capital Research and Management Company, Los
Angeles, USA
* Vorlage:07,00 Prozent – Grove International Partners, New York, USA
* Vorlage:05,33 Prozent – Close Trustees (Cayman), George Town, Cayman
Islands
* Vorlage:05,14 Prozent – Orbis Investment Management, Hamilton, Bermuda
J.C. Flowers & Company ist eine Private-Equity-Gesellschaft, die 2002 von J.
Christopher Flowers[1], einem ehemaligen Goldman-Sachs-Partner, gegründet
wurde. J.C. Flowers ist unter den ausschließlich auf den
Finanzdienstleistungssektor konzentrierten Finanzinvestoren nach eigenen
Angaben der weltweit größte. Insgesamt hat J.C. Flowers bisher rund neun
Milliarden US-Dollar investiert, verteilt auf über 20 Einzeltransaktionen.
Mehr als die Hälfte dieses Investitionskapitals ist in sieben europäischen
Transaktionen gebunden (Stand Mai 200.
Auf dem deutschen Markt ist Flowers seit 2004 aktiv. Flowers hält 24,9% der
HRE und 25,67% an der HSH Nordbank. Damit hält er in beiden Fällen eine
Sperrminorität gegen eine Kapitalerhöhung der Institute. Er kann die Ausgabe
frischer Aktien zur Erhöhung des Eigenkapitals verhindern (im Falle der HRE
zusammen mit einigen Aktien aus Streubesitz). Im Zusammenhang mit der
Bankenkrise und den staatlichen Rettungsmaßnahmen zur Stabilisierung der
Finanzmärkte bewirkt dies, dass J.C. Flowers bei der HRE und bei der HSH
Nordbank eine erhöhte staatliche Beteiligung verhindern kann (§182
Aktiengesetz).
Quellen:
http://www.dasgelbeforum.de.org/foru...y.php?id=85151
http://www.mein-parteibuch.com/wiki/Charlotte_Knobloch
http://www.sueddeutsche.de/thema/Bernd_Knobloch
http://www.mein-parteibuch.com/wiki/Bernd_Knobloch
http://www.radio-utopie.de/forum/index.php?topic=18.0
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