Montag, 13. April 2009

Die Weltbank und ihr Chef Robert Zoellick




Über Robert Zoellick, den Chef der Weltbank, liest man bei unter dem Link :
http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Zoellick
am 13.04.2009 die folgende Vita:

Leben
Robert Zoellick wurde als Sohn von William T. und Gladys Zoellick geboren. Die Familie hat deutsche Vorfahren, deren Wurzeln vermutlich nach Rostock zurückreichen. Zusammen mit seinem vier Jahre älteren Bruder, William (Zoellick, Jr.), wuchs er in Naperville auf. Nachdem er 1971 die Naperville Central High School abgeschlossen hatte, ging er zum Swarthmore College, eine Privat-Universität in der Nähe von Philadelphia, Pennsylvania, wo er im Jahre 1975 seine Ausbildung mit Auszeichnung abschloss. Er erhielt ein Stipendium für die renommierte Elitehochschule Harvard University, studierte an der Harvard Law School Jura und an der Harvard’s University John F. Kennedy School of Government Politikwissenschaften. Im Jahre 1981 schloss er seine Studien mit einem J.D. (Juris Doctor), wiederum mit Auszeichnung, magna cum laude und dem M.P.P. (Master of Public Policy) ab.


Politische Ämter
Von 1985 bis 1988 war Zoellick in verschiedenen Positionen im Finanzministerium tätig. Während der Regierungszeit Ronald Reagans war er unter anderem Berater von Finanzminister James Baker.
Zoellick gilt auch als Deutschland-Kenner. Nach dem Mauerfall hatte er sich als US-Chefunterhändler bei den Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen für eine zügige Wiedervereinigung eingesetzt. Für sein hervorragendes Engagement um die deutsche Wiedervereinigung erhielt er 1992 das Bundesverdienstkreuz (Ordensstufe: Großes Verdienstkreuz mit Stern) vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.Nachdem Baker im Kabinett George H. W. Bush Außenminister geworden war, wurde Zoellick Staatssekretär für wirtschaftliche und landwirtschaftliche Angelegenheiten (Under Secretary of State for Economic and Agricultural Affairs) und Berater des Ministers. Im August 1992 wurde er stellvertretender Stabschef (White House Deputy Chief of Staff) und persönlicher Berater des Präsidenten.

In der Wirtschaft1993 verließ er den Staatsdienst und war bis 1997 Vizepräsident der Hypothekenbank „Fannie Mae“ (Federal National Mortgage Association). Anschließend war er Professor für National Security an der United States Naval Academy (1997 bis 1998), forschte am Belfer Center for Science and International Affairs der Universität Harvard und war Berater für internationale Agenden der Investmentbank Goldman Sachs.
Haltung zum Irak vor dem Krieg
1998 war Zoellick, neben Richard Armitage, John R. Bolton, Francis Fukuyama, Robert Kagan, Zalmay Khalilzad, Richard Perle, Donald Rumsfeld und Paul Wolfowitz, einer der Unterzeichner eines Briefes des neokonservativen Think Tanks Project for the New American Century an den damaligen Präsidenten Bill Clinton, in dem vor der Bedrohung durch irakische Massenvernichtungswaffen gewarnt und vehement die Entmachtung Saddam Husseins („[…] removing Saddam Hussein and his regime from power“) gefordert wurde[1]. Fünf Jahre später, nachdem George W. Bush Präsident geworden war und nach den Terroranschlägen am 11. September 2001, begründete die US-Regierung, der nun die Mitunterzeichner Rumsfeld als Verteidigungsminister, Wolfowitz als dessen Stellvertreter, Armitage als Vize-Außenminister und Perle als Vorsitzender des Defense Policy Board Advisory Committee angehörten, den von den Vereinten Nationen nicht gebilligten Angriff auf den Irak mit denselben Argumenten. Der Irak verfügte allerdings bereits vor der Invasion über keine Massenvernichtungswaffen mehr, was sowohl die UN-Waffeninspektoren wie auch die Iraq Survey Group feststellten.

In der Außenpolitik
Während des Wahlkampfes zur Präsidentschaftswahl im Jahr 2000 war Zoellick als Mitglied einer Gruppe („The Vulcans“) um Condoleezza Rice Berater George W. Bushs für Außenpolitik. Nach der Wahl gehörte er von 2001 bis 2005 als Handelsvertreter der Vereinigten Staaten dem Kabinett Präsident Bushs an und war für die internationale Handelspolitik der USA verantwortlich. In dieser Position war er an den Verhandlungen zum Beitritt der Volksrepublik China und der Republik China (Taiwan) zur Welthandelsorganisation (WTO) und der WTO-Ministerkonferenz in Doha beteiligt. Weiters setzte er sich für die Schaffung des zentralamerikanischen Freihandelsabkommens (Central American Free Trade Agreement, DR-CAFTA) ein.
Am 7. Januar 2005 nominierte ihn der Präsident zum Vizeaußenminister und am 22. Februar trat er das Amt im Außenministerium unter Condoleezza Rice an. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit war eine Neuausrichtung der US-Politik in Bezug auf China. Am 19. Juni 2006 gab er seinen Rücktritt bekannt und kündigte an, als Direktor und Vorsitzender der internationalen Abteilung zu Goldman Sachs zurückzukehren[2]. Grund dafür war Medienberichten zufolge, dass er von George W. Bush nicht zum Nachfolger des Finanzministers John W. Snow ernannt wurde, dessen Amtszeit am 7. Juli 2006 endete[3].


Weitere ÄmterZoellick ist bzw. war auch Aufsichtsratsmitglied verschiedener Unternehmen, darunter Alliance Capital, Said Holdings und der Precursor Group, Berater von Enron und Viventures (ein Risikokapital-Fonds) und Direktor der Strategie-Gruppe des Aspen-Instituts. Unter Verteidigungsminister William Cohen gehörte er dem Defense Policy Board Advisory Committee an.
Zoellick ist darüber hinaus Mitglied der Think-Tanks Council on Foreign Relations und Trilaterale Kommission. Zudem war er viermal Teilnehmer der Bilderberg-Konferenz.

Weltbank
US-Präsident George W. Bush schlug Zoellick am 29. Mai 2007 als Nachfolger für den zurückgetretenen Paul Wolfowitz für das Amt des Präsidenten der Weltbank vor. Am 25. Juni bestätigte der Exekutivrat der Weltbank die Wahl Zoellicks einstimmig und am 1. Juli übernahm er die Amtsgeschäfte.
Einzelnachweise
? Project for the New American Century: Letter on Iraq, 26. Januar 1998
? The Times: Zoellick quits State Department for Goldman, 19. Juni 2006
? Die Welt: Stellvertretender US-Außenminister Robert Zoellick tritt zurück, 20. Juni 2006


Und hier ein Interview vom 11.04.2009 mit dem Chef der Weltbank, Robert Zoellick:



Weltbank-Chef: Krise mit grausamen Auswirkungen11.04.2009, Richard Kiessler Essen.
"Die Leute sind auf die Banken richtig böse",
sagt Weltbank-Präsident Robert Zoellick - deshalb würden sie eine Regulierung der Finanzmärkte auch als Abstrafung sehen. Ein Interview über die kurz- und langfristigen Folgen des Finanz-Desasters.


Ist die Wirtschaftskrise eine Krise des Kapitalismus, eine Krise der Globalisierung oder gar eine Krise der Marktwirtschaft?


Zoellick: Der Anstoß war eine Finanz-Krise, eine Wirtschaftskrise lag in der Luft. Jetzt wird sie zu einer Beschäftigungskrise. Es ist zu befürchten, dass es eine menschliche und soziale Krise mit grausamen Auswirkungen wird. Die Auswirkungen hängen davon ab, was die einflussreichen Länder unternehmen, um den Abwärtstrend zu hemmen.


Eine neue Wirtschafts- und Finanz-Architektur muss also her. Befürchten Sie zu viele Regulierungen?


Die Krise hat bereits deutlich gemacht, dass einige bisher unregulierte Situationen im Finanzsektor einer Regulierung unterworfen werden müssen. Einige der Institutionen, deren Kapitalanteil fest vorgegeben war, sind jetzt in Schwierigkeiten. Teilweise muss man sich um schärfere Regeln bemühen. Aber die Regulierung hat auch eine politische Dimension: Die Leute sind auf die Banken richtig böse, und manche sehen die Regulierung als eine Art Abstrafung für die Vergangenheit an. Wir müssen die Banken mit privaten Initiativen stützen, Protektionismus vermeiden und die Stimuli, die in einem globalen System notwendig sind, als angemessen ansehen.


Es gibt zwischen Europa und Amerika eine Kontroverse darüber, ob mehr Geld oder mehr Einschränkungen nötig sind.


In Europa und den USA gibt es eine Gesetzgebung, die die Notwendigkeit eines Systems von Regularien anerkennt. In jedem Land wird über Art und Umfang der Förderung, wie es um den Nutzen von Steuersenkungen und neuen Zahlungen steht, debattiert. Keiner kennt die richtigen Antworten.


In diesem Jahr wird es einen empfindlichen Rückgang im Welthandel und in der Industrieproduktion geben. Was muss gegen die Tendenz zum Protektionismus unternommen werden?


Wir erwarten den schlimmsten Rückgang im Handel seit acht Jahren. So wie die Arbeitslosigkeit zunimmt, wächst die Gefahr, dass betroffene Länder ihre Märkte abschotten. In den 30er-Jahren nahm der Protektionismus Überhand und zwang alles in eine Abwärtsspirale. Es wäre ein gutes Zeichen, wenn diese Länder der neuen Runde der Welthandelsorganisation (WTO) zustimmen würden. Zusätzlich sollten alle Länder ein Stillhalteabkommen gegen protektionistische Maßnahmen bestätigen. Protektionismus wird von kleinen Gruppen vorangetrieben, die einen starken Glauben an Reichtum und viel genauere und breitere Interessen haben als Leute, die vom freien Handel profitieren. Wenn es gelingt, das Gegengewicht dieser Leute, die vom freien Handel profitieren, gegen Eigeninteressen zu mobilisieren, haben wir eine gute Chance, so etwas in den Hintergrund zu drängen.


Einige Politiker im „alten” Europa argwöhnen, dass die USA sich selbst vom freien Handel abschotten.

Ich glaube nicht, dass die USA besorgt um andere Länder sein müssen. Vielmehr sollte sich das Geldsystem der WTO auf die Entwicklungsländer konzentrieren und sie fördern. Die entwickelten Länder haben eine besondere Verpflichtung. Die USA haben ein Protokollsystem in ihrer Verfassung, das dem Kongress Macht über den Handel gibt. Weil die Mitglieder des Kon-gresses einzelne Distrikte und Interessen vertreten, gibt es eine Tendenz, die sich laut zu Wort meldenden Gruppen mehr zu beachten. Es ist wichtig, dass sich die Exekutive dagegen stellt und offensiv Stellung bezieht. Man muss die Tür für Freihandelsabkommen und Markterweiterung aufstoßen. Der Gipfel der 20 wichtigsten Industrieländer (G 20) hat Fingerspitzengefühl für alles gezeigt, was wir an individuellen Schritten brauchen.



Sind die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IMF) überhaupt fähig, die Herausforderungen zu bewältigen?


Beim G-20-Gipfel wurde deutlich, dass der IMF mehr Ressourcen braucht, um Versprechen zu halten. Und so haben die Japaner zusätzlich 100 Milliarden Dollar angeboten, die EU hat ebenfalls 100 Milliarden zugestimmt. Die Weltbank hat versprochen, weitere 100 Milliarden Dollar zu beschaffen.


Und was sagen Ihre Kunden?

Für die ärmsten Länder bieten wir langfristige Garantien. Dafür haben wir 42 Milliarden Dollar für die nächsten drei Jahre, und wir versuchen, mehrere Fonds aufzulegen, damit wir aus dem privaten Investitionsbereich weitere 30 bis 35 Milliarden erhalten. Im Moment haben wir einen Kapitalzuwachs, weil ich versuche, unsere Ressourcen aufzustocken. Aber auch andere Institutionen außerhalb der Weltbank bemühen sich um eine Kapitalerhöhung. Die G-20-Finanzminister unterstützen das. Wir brauchen mehr Geld, um mehr tun zu können.
Mir ist klar, viele Entwicklungsländer müssen handeln und brauchen zusätzliche Hilfe. So gibt der Deutsche Bundestag 100 Millionen Euro in den Topf und verspricht zusammen mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau 500 bis 600 Millionen Dollar zum Infrastrukturaufbau. Das ist ein schönes Beispiel, wie solche Gründungen in der Dritten Welt Arbeitsplätze schaffen und die Basis einer zukünftigen Produktivität in der Welt bilden, die eine Verbesserung der Infrastruktur verspricht.







Unter "Weltbank" liesst man am 13.04.2009 unter dem Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltbank


WeltbankHauptverwaltung der Weltbank in Washington. Die in Washington, D.C. (USA) angesiedelte Weltbankgruppe hatte ursprünglich den Zweck, den Wiederaufbau der vom Zweiten Weltkrieg verwüsteten Staaten zu finanzieren.


Sie umfasst die folgenden fünf Organisationen, die jeweils eine eigene Rechtspersönlichkeit besitzen, sich aber im Eigentum der Mitgliedstaaten befinden:

Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (International Bank for Reconstruction and Development – IBRD; auch: World Bank)

Internationale Entwicklungsorganisation (International Development Association – IDA)


Internationale Finanz-Corporation (International Finance Corporation – IFC)

Multilaterale Investitions-Garantie-Agentur (Multilateral Investment Guarantee Agency – MIGA)

Internationales Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (International Centre for Settlement of Investment Disputes – ICSID)

Die Organisationen der Weltbankgruppe sind durch verwaltungsmäßige Verflechtungen und durch einen gemeinsamen Präsidenten (im Fall der ICSID als Vorsitzender des Verwaltungsrates) verbunden.

Der Begriff „Weltbank“ (im Ggs. zu „Weltbankgruppe“) umfasst nur die beiden ersten der fünf oben angeführten Organisationen.


Gemeinsame Kernaufgabe
Wirtschaftsförderung durch Beratung, Finanzierung und Vermittlung zu Dritten bzw. Mischfinanzierungen.

Die gemeinsame Kernaufgabe dieser Institutionen ist, die wirtschaftliche Entwicklung von weniger entwickelten Mitgliedsländern durch finanzielle Hilfen, durch Beratung und technische Hilfe zu fördern, und so zur Umsetzung der internationalen Entwicklungsziele beizutragen (vor allem den Anteil der Armen an der Weltbevölkerung bis zum Jahr 2015 um die Hälfte reduzieren zu helfen). Sie dienen auch als Katalysator für die Unterstützung durch Dritte.

Die Weltbankgruppe hat im Geschäftsjahr 2008 38,2 Milliarden USD an Darlehen, Zuschüssen, Beteiligungen, Investitionen und Garantien an ihre Mitgliedsländer sowie Privatinvestoren vergeben.[1]
Langfristige Kredite zu günstigen Konditionen für konkrete Projekte oder Programme, die bestimmte Kriterien erfüllen .

Dies geschieht vornehmlich durch die Vergabe von langfristigen Darlehen zu marktnahen Konditionen (IBRD) beziehungsweise zinslosen, langfristigen Krediten (IDA) für Investitionsprojekte, umfassende Reformprogramme und technische Hilfe, zunehmend auch durch die Förderung der privatwirtschaftlichen Entwicklung durch die Beteiligung an Firmen (IFC) und durch die Übernahme von Garantien (MIGA).

1974 haben die Gouverneursräte der Weltbank und des IWF auf Wunsch der Entwicklungsländer einen gemeinsamen Ministerausschuss über den Transfer von finanziellen Ressourcen in Entwicklungsländer eingesetzt – das Development Committee (DC). Das DC hat 24 Mitglieder, die die gesamte Mitgliedschaft der Weltbankgruppe und des IWF vertreten, und tagt zweimal im Jahr. Seine Aufgabe ist es, die Gouverneursräte der Bank und des IWF über wichtige Entwicklungsfragen und über die für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in den Entwicklungsländern erforderlichen Ressourcen zu beraten.

Im Laufe der Zeit hat das DC auch Fragen des Handels und des globalen Umweltschutzes in seine Beratungen einbezogen.Die Weltbank veröffentlicht jährlich den Weltentwicklungsbericht (World Development Report), der jeweils einem übergreifenden und für die aktuelle Entwicklungsdiskussion bedeutsamen Thema gewidmet ist. Er fasst in seinen detaillierten Analysen nicht nur den Diskussionsstand zusammen, sondern gibt vor allem auch entscheidende Anstöße und bringt die internationale Debatte über Entwicklung um wichtige Schritte voran. Weitere zentrale Weltbank-Berichte sind der „Global Economic Prospects“, „Global Development Finance“ und „Doing Business“.Das Private Sector Development (PSD) ist eine Strategie der Weltbank, die Privatisierung in Entwicklungsländern voranzutreiben, sie ist für alle Teile der Weltbank gültig, und alle anderen Strategien müssen auf PSD abgestimmt sein. Auch die Vergabe von Krediten ist an grundlegende Reformen im Sinne der PSD geknüpft, die private Herstellung von Infrastruktur soll gefördert werden: es wird argumentiert, dass die öffentliche Hand öffentliche Unternehmen bevorzuge und einen Wettbewerb verhindere (vgl. Strukturanpassungsprogramme).

Struktur und rechtlicher Status

Ebenso wie der Internationale Währungsfonds (IWF) ist auch die Weltbank eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Mitglieder bei der IBRD können nur Staaten werden, die bereits dem IWF angehören und alle damit verbundenen Verpflichtungen übernommen haben. Die Mitgliedschaft bei der IBRD ist wiederum Voraussetzung für den Beitritt zu Internationale Entwicklungsorganisation (IDA), Internationale Finanz-Corporation (IFC), Multilaterale Investitions-Garantie-Agentur (MIGA) und Internationales Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID).
Oberstes Organ der IBRD (wie auch bei IFC, IDA und MIGA) ist der Gouverneursrat, für den jedes Mitgliedsland einen Gouverneur (in der Regel den Wirtschafts- oder Finanzminister) und einen Stellvertreter ernennt. Das Exekutivdirektorium besteht bei der IBRD, der IDA und der IFC seit Herbst 1992 aus 24 Personen[2]; davon werden fünf von den Mitgliedern mit den höchsten Kapitalanteilen (darunter Deutschland) ernannt, die übrigen 19 werden alle zwei Jahre durch die Gouverneure anderer Mitgliedsländer gewählt. Mit Ausnahme der Volksrepublik China, Russlands und Saudi-Arabiens, die durch einen eigenen Exekutivdirektor repräsentiert werden, vertreten die übrigen gewählten Direktoren jeweils mehrere Mitgliedsländer (Stimmrechtsgruppen). Die Exekutivdirektoren nehmen - im Auftrage Ihrer Gouverneure - das Tagesgeschäft wahr.
Die laufenden Geschäfte führt der Präsident entsprechend den Beschlüssen des Direktoriums. Er wird von den Exekutivdirektoren für jeweils fünf Jahre gewählt und darf weder Gouverneur noch Exekutivdirektor sein. Er hat den Vorsitz im Direktorium (ohne Stimmrecht, außer bei Stimmengleichheit) und ist Leiter des Mitarbeiterstabs. Präsident der IBRD und ihrer Schwestergesellschaften IDA und MIGA war zuletzt von 2005-2007 der Amerikaner Paul Wolfowitz, seit Juni 2007 Robert Zoellick. Bei der IFC und bei der MIGA bestehen organisatorische Besonderheiten insofern, als sie einen eigenen, von der IBRD und IDA getrennten Mitarbeiterstab und einen eigenen geschäftsführenden Vizepräsidenten haben.
Bei Abstimmungen im Gouverneursrat und Direktorium richtet sich das Stimmengewicht des einzelnen Landes im Wesentlichen nach der Höhe seines Kapitalanteils. Wie beim IWF verfügen alle Mitglieder — über eine bestimmte Anzahl von Basisstimmen hinaus — über Stimmrechte entsprechend ihrer finanziellen Beteiligung.
Bisherige Präsidenten der Weltbankgruppe.


Gemäß gängiger Praxis stellen die USA stets den Präsidenten der Weltbank und Europa den Vorsitzenden des Internationalen Währungsfonds. Hier eine Aufstellung der Präsidenten mit Angabe der Amtszeit:
Präsident Von Bis
Eugene Meyer Juni 1946 Dezember 1946
John Jay McCloy März 1947 Juni 1949
Eugene Robert Black Juli 1949 Dezember 1962
George D. Woods Januar 1963 März 1968
Robert S. McNamara April 1968 Juni 1981
Alden W. Clausen Juli 1981 Juni 1986
Barber B. Conable Juli 1986 August 1991
Lewis T. Preston September 1991 Mai 1995
James David Wolfensohn Juni 1995 Mai 2005
Paul Wolfowitz Juni 2005 Juni 2007
Robert Zoellick Juni 2007


Die "Weltbank" steht vielfach in der Kritik. Die Förderpraxis der Weltbank wird oftmals von Umweltschutzorganisationen und globalisierungskritischen Gruppen angegriffen. Zu oft würden Großprojekte wie Staudämme oder Pipelines gefördert, die verheerende Umweltschäden und Nachteile für die ansässige Bevölkerung zur Folge hätten und eher Konzernen aus den Industrieländern sowie den Eliten in den Entwicklungsländern dienten, als wirklich nachhaltige Entwicklung zu fördern.
Vor allem in Südamerika und Afrika würden viele staatliche Betriebe auf ihren Druck hin privatisiert und Handelshemmnisse abgebaut, was, laut Kritikern, oftmals zu einer Ausbeutung von Beschäftigten und Rohstoffen, zu Umweltzerstörung durch internationale Konzerne und zum Ruin von einheimischen Bauern und Betrieben durch subventionierte Importe führe, oftmals ohne dass das Land oder seine Bewohner (mit Ausnahme der Machtelite) davon profitieren würden.
Venezuela trat 2007 sowohl aus dem Internationalen Währungsfonds als auch aus der Weltbank aus. Hugo Chávez erklärte dazu, der Internationale Währungsfonds und die Weltbank seien „ein Instrument des amerikanischen Imperialismus, um den Völkern eine wilde und ausbeutende Sozial- und Wirtschaftspolitik aufzuzwingen“

http://de.wikipedia.org/wiki/Weltbank

Die zweite der beiden mächtigsten Bretton Woods Finanzinstitutionen zur Neuordnung der internationalen Währungsordnung während der Konferenz in Bretton Woods, New Hampshire/USA im Juli 1944, ist der IWF.

Zur Erklärung der vielfältigen Abkürzungen hier nochmals Wikipedia mit folgender Beschreibung des IWF :
http://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_W%C3%A4hrungsfonds 13.04.2009


Internationaler Währungsfonds
Dieser Artikel erläutert den Internationalen Währungsfonds; weitere Bedeutungen von IWF unter IWF (Begriffsklärung) und von IMF unter IMF (Begriffsklärung).
Hauptsitz des IWF in Washington D. C.Der Internationale Währungsfonds (Kürzel IWF bzw. IMF von englisch International Monetary Fund) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Er ist eine Schwesterorganisation der Weltbank-Gruppe und hat seinen Sitz in Washington D. C., USA.
Der IWF wurde am 22. Juli 1944 durch eine internationale Übereinkunft gegründet und nahm im Mai 1946 erste Arbeiten auf. Seine eigentliche operative Tätigkeit begann ab dem 1. März 1947. Sie erfolgte aufgrund der Beschlüsse der Konferenz in Bretton Woods, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat New Hampshire. Diese für den Wiederaufbau des Weltwirtschaftssystems entscheidenden Verhandlungen dauerten vom 1. Juli 1944 bis zum 22. Juli 1944.
Der IWF wird daher zusammen mit der Weltbank-Gruppe als Bretton-Woods-Institution bezeichnet.Zu seinen Aufgaben gehören: Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik, Ausweitung des Welthandels, Stabilisierung von Wechselkursen, Kreditvergabe, Überwachung der Geldpolitik, Technische Hilfe.
Der IWF hat zurzeit 185 Mitgliedsländer, deren Stimmrecht sich an ihrem Kapitalanteil orientiert. Die Mitgliedsstaaten mit den größten Stimmanteilen sind: USA 16,77 %, Japan 6,02 %, Deutschland 5,88 %, Frankreich 4,86 %, Vereinigtes Königreich 4,86 %, China 3,66 %. Da die Beschlüsse im IWF mit einer Mehrheit von 85 % getroffen werden müssen, verfügen jeweils die USA und die gemeinsamen EU-Staaten de facto über eine Sperrminorität.[1]

Organisation
Organe
Gouverneursrat
Internationaler Währungs- und Finanzausschuss (IMFC)
Exekutivdirektorium
Entwicklungsausschuss
Finanzstabilitätsforum
Der IWF hat etwa 2716 Mitarbeiter aus 185 Staaten.
Geschäftsführende Direktoren

Der IWF wird von einem „geschäftsführenden Direktor“ (Managing Director) geleitet. Gemäß einer informellen Vereinbarung zwischen den USA und einigen westeuropäischen Ländern ist der Direktor des IWF immer ein Europäer, während die einflussreiche Position des ersten stellvertretenden Direktors (First Deputy Managing Director) von einem US-Amerikaner besetzt wird.
Geschäftsführende Direktoren

Amtszeit Name
1946–1951 Camille Gutt
1951–1956 Ivar Rooth
1956–1963 Per Jacobsson
1963–1973 Pierre-Paul Schweitzer
1973–1978 H. Johannes Witteveen
1978–1987 Jacques de Larosière
1987–2000 Michel Camdessus
2000–2004 Horst Köhler2004–2007 Rodrigo de Rato
ab 2007 Dominique Strauss-Kahn
Im Jahre 2000 war mit Horst Köhler zum ersten Mal ein Deutscher an die Spitze des IWF gelangt. Es gab bereits Spekulationen um eine zweite Amtszeit, als Horst Köhler im März 2004 zurücktrat, um anschließend auf Vorschlag von Angela Merkel zum deutschen Bundespräsidenten gewählt zu werden.Nachfolger an der Spitze des IWF wurde der ehemalige spanische Wirtschaftsminister Rodrigo de Rato. Er konnte sich damit gegen eine Reihe weiterer Kandidaten (darunter der Spanier José Manuel González-Páramo, der Belgier Peter Praet und der Ire Michael Tutty) durchsetzen.
Am 28. Juni 2007 kündigte Rodrigo de Rato überraschend an, dass er sein Amt nach der Jahrestagung im Oktober 2007 aus privaten Gründen vorzeitig niederlegen werde. [2] Zu seinem Nachfolger wurde der ehemalige französische Finanzminister Dominique Strauss-Kahn gewählt.[3]
Stellvertretende Geschäftsführende Direktoren

Stellvertretende Geschäftsführende Direktoren sind zurzeit:
First Deputy Managing Director – John Lipsky
Deputy Managing Director – Murilo Portugal
Deputy Managing Director – Takatoshi Kato
(Stand: 22. Januar 2007)


Aufgaben und Ziele

Wenn ein Mitglied in Zahlungsschwierigkeiten gerät, kann es beim IWF Hilfe beanspruchen. Die Rechnungslegungseinheit des IWF ist das Sonderziehungsrecht (SZR).
Der IWF vergibt unter bestimmten Auflagen befristete Kredite an Staaten, die unter wirtschaftlichen Problemen leiden, z. B. Argentinien, die Türkei oder Brasilien. Bedingungen für die Gewährung von Krediten sind zum Beispiel: Kürzung der Staatsausgaben, niedrige Inflation, Steigerung des Exports, sowie die Liberalisierung des Bankenwesens. Die den Staaten auferlegten Bedingungen in Form von Strukturanpassungsprogrammen (SAP) können zum Beispiel Privatisierung von öffentlichen Einrichtungen wie Sparkassen, Elektrizitäts- und Wasserversorgung, Telekommunikation usw. sowie Entlassung von bestimmten Gruppen von Mitarbeitern vorsehen.
Darüber hinaus unterstützt der IWF Entwicklungsländer in Afrika, Asien und Südamerika bei der Erarbeitung von Wachstums- und Wohlstandkonzepten und fördert diese durch direkte Geldhilfen der gebenden Mitgliedsländer. Ebenso wie die Kreditvergabe ist auch die Entwicklungszusammenarbeit oft an Bedingungen der Good Governance (Korruptionsabbau, Demokratie, …) und der Liberalisierung gekoppelt.
Ziele [Bearbeiten]
Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik
Ausweitung des Welthandels
Stabilisierung von internationalen Finanzmärkten
Vergabe kurzfristiger Kredite, zum Ausgleich von Zahlungsdefiziten
Überwachung der Geldpolitik
Den laufenden internationalen Zahlungsverkehr von staatlichen Beschränkungen des freien Devisenverkehrs freizuhalten
Technische Hilfe
Wie versucht der IWF diese Ziele zu erreichen? [Bearbeiten]
Jedes Mitgliedsland bekommt eine so genannte Quote zugewiesen. Nach dieser Quote richten sich:
die Einzahlungsverpflichtungen (in Gold, Devisen und Landeswährung)
die Ziehungsrechte (Inanspruchnahme eines Kredites)
das Stimmrecht eines Landes im IWF
Umfang der Kreditvergabe
Wenn ein Land in Zahlungsschwierigkeiten kommt, kann es finanzielle Hilfe vom IWF beanspruchen (Inanspruchnahme eines Kredites). Es kann auf Antrag beim IWF die Währung eines anderen Landes gegen Gold oder Landeswährung kaufen. Dieses bezeichnet man als Ziehung. Die Inanspruchnahme eines Kredites ist an bestimmte Bedingungen gekoppelt, die das jeweilige Land zu erfüllen hat. Diese werden als Strukturanpassungsprogramme (SAP) bezeichnet.
Die SAPs könnten z. B. so aussehen:
Kürzung von Staatsausgaben
Ziel einer niedrigen Inflation und einer Steigerung des Exports
Liberalisierung des Bankenwesens
Privatisierung von öffentlichen Einrichtungen (Sparkassen, Elektrizitätswerken, Wasserwerken, Telekommunikation)
Es gibt seit 1969 sogenannte Sonderziehungsrechte (SZR). Ein Mitgliedsland hat das Recht, sich unter Einschaltung des IWF Devisen zu kaufen. Für die Devisen muss das Mitgliedsland im Gegenzug mit SZR zahlen. Bei den SZR handelt es sich um eine Art Weltgeld im Zahlungsverkehr der Zentralbanken.
SZR werden in bestimmter Höhe zugeteilt.
Für die SZR müssen Zinsen an den Fond bezahlt werden.
Durch die SZR wird die internationale Liquidität beträchtlich erweitert.
Bei jeder Erhöhung der SZR wird geprüft, ob weltweit ein inflationsneutraler Bedarf besteht.
Beispiel: Wenn z. B. die Türkei (Schwellenland) sich an den IWF wendet, weil sie zum Ausgleich der passiven Leistungsbilanz Devisen benötigt, dann bestimmt der IWF ein Land – beispielsweise die USA – mit hohen Devisenreserven. Die USA verkauft daraufhin der Türkei Devisen gegen SZR.


Konditionalität

Ursprünglich war der IWF so ausgelegt, dass die Mitgliedsstaaten bei Vorhandensein entsprechender Voraussetzungen (z. B. Zahlungsbilanzprobleme) automatisch das Recht hatten, IWF-Kredite zu erhalten. Nach dem Koreakrieg kollabierten die Preise für Rohstoffe jedoch, was zu entsprechenden Zahlungsbilanzkrisen in einzelnen Mitgliedsstaaten führte. Zu dieser Zeit wurde die Konditionalität eingeführt, d. h. die entsprechenden Staaten hatten nicht mehr das Recht auf IWF-Kredite, vielmehr wurden sie abhängig gemacht von der Erfüllung bestimmter Bedingungen, damals z. B. die Elimination von Devisenkontrollen und die Liberalisierung von Handelsbeschränkungen. Auch die Unterteilung des Kreditbezugs in einzelne Phasen wurde erstmals eingeführt, mit Krediten an Chile im Jahre 1956, an Haiti im Jahre 1958. Jede einzelne Phase wurde von der Erfüllung von Bedingungen abhängig gemacht, die während der vorherigen Phase erfüllt werden mussten. Solche Bedingungen wurden in der jeweiligen Absichtserklärung („letter of intent“), die praktisch Vertragsnatur hatten, vorher festgelegt.
Konditionalität ist eine Initiative der USA gewesen, die zunächst von anderen Staaten abgelehnt wurde. Diese Staaten standen auf der Position, dass das Recht auf IWF-Kredite automatisch den betroffenen Regierungen zustehe, ganz in dem Geiste der „Articles of Agreement“, dem Gründungsdokument des IWFs.
Der Exekutivdirektor der USA legte sein Veto ein, wenn IWF-Kredit-Anträge nicht dieser Idee der Konditionalität entsprachen. Dies führte dazu, dass sich IWF-Kredit-Antragsteller nicht mehr an den IWF, sondern zuerst an die USA wandten.[4] Damit war die Konditionalität in die IWF-Praxis eingeführt.
Kreditnehmer [Bearbeiten]
Bis zum Jahr 1977 waren Entwicklungsländer wie Industrieländer relativ gleichermaßen Kreditnehmer des IWF, beispielsweise Großbritannien war einer der größten Kreditnehmer. Bis dahin wurde die Konditionalität gegenüber Großbritannien nicht angewandt (Großbritannien war einer der Gründungsstaaten des IWF). Das änderte sich jedoch nach der mehrfachen Abwertung des Sterlings, zum ersten Mal sollte der IWF dem Staat Großbritannien wesentliche Bedingungen wie Verringerung von Sozialleistungen und Abschaffung von Importkontrollen auferlegen, als er 1977 einen Antrag wegen eines Stand-By-Kredites stellte. Das führte dazu, dass ab diesem Zeitpunkt der IWF als die „letzte Instanz, an die man sich wegen Krediten wenden sollte“ angesehen wurde, da diese Einmischung in nationale (Wirtschafts-)Politik durch andere Regierungen (insbesondere der USA, die in Form von Finanzminister William Simon meinte, dass Länder wie Großbritannien einen „internationalen Verhaltenskodex“ mit ihrer Wirtschaftspolitik brechen würden) als sehr unpopulär angesehen wird. Seit diesem Zeitpunkt hatte kein Industrieland mehr einen Antrag auf IWF-Kredite gestellt.
Nach Ansicht des Geografie-Professors Richard Peet wandelte sich der IWF erst damit von einer Form der Zusammenarbeit in Hinblick auf Wechselkurse und internationale Zahlungen, die hauptsächlich zwischen den Industrieländern stattfand, zu einer Form der Kontrolle der Wirtschaftspolitik der „Dritten Welt“ durch die „Erste Welt“. Dieser Ansicht wird allerdings von vielen Fachleuten zum Teil massiv widersprochen, denn der IWF sei Spiegelbild seiner Mitglieder und ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse.


Kritik

Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Bitte entferne zuletzt diese Warnmarkierung.Der IWF wird unter anderem für ein verfehltes Krisenmanagement kritisiert. So unterstützte der Fonds in den 1990er Jahren die Dollar-Kopplung des Argentinischen Peso, konnte aber nicht verhindern, dass das Land nach mehreren Jahren mit hohen Wachstumsraten in eine Wirtschaftskrise (die sogenannte Argentinien-Krise) geriet. Ebenfalls kritisch betrachtet wird die Rolle des IWF während der Ostasienkrise 1997. Kritiker behaupten, die Programme des IWF hätten nicht zur Lösung der Krise beigetragen, sondern hätten diese noch verschärft. Wegen einiger ähnlicher Situationen geben die Bretton-Woods-Institutionen öfter Anlass zu Auseinandersetzungen mit manchen Kreisen der Wirtschaft und Politik, besonders wenn es um Entwicklungsländer geht.
Unter anderem sind die „Bretton-Woods“-Institutionen auch zur Zielscheibe der Globalisierungskritiker geworden, da sie in ihren Augen eine neoliberale Politik betrieben. Des Weiteren wird, vor allem von Nichtstaatlichen Organisationen, der an die Kreditbewilligung gekoppelte Zwang zur Privatisierung von Elementen der öffentlichen Daseinsvorsorge kritisiert, da die betroffenen Regierungen dadurch die Kontrolle verlieren. Den Kritikern zufolge existiert in den Schuldnerländern in aller Regel kein oder zu wenig inländisches Kapital, um zum Beispiel die Wasserversorgung oder das Bildungswesen in eigener Regie privatisieren zu können, sodass diese Bereiche dann unter die Kontrolle internationaler Anleger fallen; oft aus den USA oder aus der Europäischen Union, die gegenüber ihren Kapitaleignern verantwortlich und daher nur wenig geneigt seien, auf die Probleme ihrer Gastländer Rücksicht zu nehmen. Darüber hinaus werde die Rendite aus der Investition in Zukunft aus den betroffenen Ländern abfließen, was eine Schwächung derer Binnenmärkte zur Folge hätte. Der Nobelpreisträger Joseph E. Stiglitz kritisiert in seinem Buch Die Schatten der Globalisierung den IWF für seine angeblich blinde Verfolgung der Wirtschaftspolitik-Vorstellungen des Washington Consensus.
Der IWF wird auch von konservativer Seite kritisiert, insbesondere in den Vereinigten Staaten. So argumentieren manche Ökonomen, das Bereitstellen von IWF-Nothilfe in Finanzkrisen verführe Schwellenländer, zu hohe Schulden aufzunehmen, während Investoren zu viel Geld in Schwellenländern investierten. Auch betrachten manche Politiker insbesondere der Republikanischen Partei die multilaterale Ausrichtung von IWF, Weltbank und Vereinten Nationen als mögliche Behinderung der US-Außenpolitik. Während der Asien-Krise etwa forderte der IWF eine Quotenerhöhung von den Mitgliedsländern, da er fürchtete, die nötigen Mittel zur Bekämpfung der Krise könnten sein Grundkapital übersteigen. Der US-Kongress stimmte dieser Erhöhung nur zu gegen Einsetzung einer republikanisch dominierten Kommission, welche Möglichkeiten einer Einschränkung der Rolle des IWF und der Weltbank untersuchen sollte. Das Ergebnis war der sogenannte Meltzer-Report (benannt nach dem konservativen amerikanischen Ökonomen Allan Meltzer).
Anders geartete Kritik kommt aus Schwellenländern, insbesondere in Asien. Sie kritisieren die amerikanisch-europäische Dominanz von IWF und Weltbank, welche sich in der Stimmgewichtung in diesen Institutionen niederschlage. Die Kritiker behaupten, die Stimmverteilung sei antiquiert und reflektiere die Struktur der Weltwirtschaft der 1950er Jahre. So hat Frankreich z. B. mehr Stimmen im IWF-Exekutivboard als China, die Schweiz oder Belgien haben mehr Stimmen als Brasilien. Dies – so die Kritiker – untergrabe die Legitimität und Relevanz der Bretton-Woods Institutionen. Eine grundlegende Reform der Quotenstruktur scheiterte bislang stets am Widerstand der Europäer. Zum Teil als Konsequenz ist wiederholt die Schaffung eines alternativen „Asiatischen Währungsfonds“ diskutiert worden.
Obwohl die meisten Staaten Entwicklungsländer sind, haben diese im IWF relativ wenig zu sagen. Die Stimmrechte im IWF werden im Wesentlichen durch die Einlagequoten der einzelnen Länder bestimmt, in deren Berechnung das Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen, die Reserven an Gold, Devisen, IWF-Sonderziehungsrechten und -Reservepositionen, empfangene und geleistete Zahlungen für Waren, Dienstleistungen, Einkommen und private Übertragungen sowie die Variabilität der empfangenen Zahlungen eingehen.
Publikationen [Bearbeiten]
Seit März 2002 publiziert der IWF den vierteljährlich erscheinenden Global Financial Stability Report, der die vorherigen Publikationen International Capital Markets (jährlich seit 1980) und Emerging Market Financing (vierteljährlich seit 2000) ablöste.
Im Vorwort der ersten Ausgabe des Global Financial Stability Report im März 2002 schrieb der damalige Geschäftsführende Direktor Horst Köhler: „Die Erfahrungen mit der schnellen Ausdehnung der Finanzmärkte während des vergangenen Jahrzehnts haben die Bedeutung einer laufenden Bewertung der privaten Kapitalflüsse unterstrichen, die zugleich Motor des weltweiten wirtschaftlichen Wachstums und manchmal das Zentrum von krisenhaften Entwicklungen sind.“
Literatur [Bearbeiten]
Thomas Gerassimos Riedel: Rechtsbeziehungen zwischen dem Internationalen Währungsfonds und der Welthandelsorganisation: die Organisationen und ihre gegenseitigen Rechtsbeziehungen im Bereich des Handels und der Subventionen, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2008, ISBN 978-3-8329-3703-4
Axel Dreher: Die Kreditvergabe von IWF und Weltbank. Ursachen und Wirkungen aus politisch-ökonomischer Sicht. wvb Berlin, 2003, ISBN 3-936846-54-5
Axel Dreher: Verursacht der IWF Moral Hazard? Ein kritischer Literaturüberblick, Jahrbuch für Wirtschaftswissenschaften 54, 3: 268–287 (2003)
Joseph E. Stiglitz: Die Schatten der Globalisierung Goldmann, München 2002, ISBN 3-442-15284-4
Richard Peet: Unholy Trinity. The IMF, World Bank and WTO, ISBN 1-84277-072-1, ISBN 1-84277-073-X
Michel Chossudovsky: Global Brutal. Der entfesselte Welthandel, die Armut, der Krieg, Zweitausendeins, Frankfurt a. M. 2002, 476 S. ISBN 3-86150-441-3 ? Vorwort: [1]
Filmographie [Bearbeiten]
Bamako. Spielfilm mit dokumentarischen Gerichtsszenen, Mali, USA, Frankreich 2006, 115 Min., Regie: Abderrahmane Sissako, u. a. mit Danny Glover, Besprechung der NYT, Informationen der Internet Movie Database zu Bamako (englisch) oder (deutsch)
Weblinks [Bearbeiten]
Wikinews: Portal:Internationaler Währungsfond – Nachrichten
Website des IWF (mehrsprachig)
Deutschsprachige Informationen (Stand 2000)
60 Jahre Bretton-Wood-System, Die Unterstützung von Diktaturen durch Weltbank und IWF
Der Internationale Währungsfonds und die Entwicklung der internationalen Finanzbeziehungen von 1945–2000
IWF und Weltbank – Anspruch und Wirklichkeit
Grafik: IMF – Informationen und Stimmenverteilung 2006, aus: Zahlen und Fakten: Globalisierung, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb
Quellen [Bearbeiten]
? IWF: IMF Members' Quotas and Voting Power, and IMF Board of Governors
? Rücktrittsankündigung de Ratos vom 28. Juni 2007
? Neue Zürcher Zeitung: Strauss-Kahn wird neuer Chef des Währungsfonds vom 29. September 2007.
? ISBN 1-84277-073-X, Seite 66
38.898888888889-77.0441666666677Koordinaten: 38° 53' 56? N, 77° 2' 39? W
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_W%C3%A4hrungsfonds“

Am 2. April versammelte der G20-Gipfel in London die Finanzminister und Zentralbankchefs aus 20 Ländern, einschließlich der sieben großen Industrienationen. Die EU wurde durch die Tschechische Republik vertreten.Der Internationale Währungsfonds und die Weltbank nahmen auch teil. Bei dieser Gelegenheit bekräftigte Premierminister Gordon Brown die Entstehung einer "neuen Weltordnung" - Video (siehe auch Video 2 von oben am rechten Rand dieses Blogs)
Downing Street Number 10 (Auszug)4. Heute haben wir versprochen, das Notwendige zu tun• zur Wiederherstellung des Vertrauens, Wachstums und der Beschäftigung;• zur Reparatur des Finanzsystems und der Wiederherstellung der Kreditvergabe;• zur Stärkung der Haushaltsordnung für den Wiederaufbau des Vertrauens;• zur Finanzierung und Reform unserer internationalen Finanzinstitutionen zur Überwindung dieser Krise und zur Verhinderung Künftiger;• zur Förderung der globalen, grünen und nachhaltigen Erholung.
Hier geht es weiter: http://euro-med.dk/?p=7796
Interessant ist, dass der IWF seit einem Jahr beabsichtigt 400 Tonnen Gold zu verkaufen.
http://www.news-times.de/Silberinfo-Analyse/20152340/Gold+m%F6gliche+IWF+Verk%E4ufe+dr%FCcken+Preis

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